Armutsbekämpfung

Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und der Ausbeutung







Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und der Ausbeutung


Jeder Mensch hat ein Recht auf Arbeit, bei der er nicht ausgebeutet wird und keine gesundheitsschädliche Arbeit verrichten muss. Seine Begabungen sollen, wenn möglich, gefördert werden. Politisch verantwortliche Personen sollen dafür beitragen, dass durch wirtschaftlichen Veränderungen die Arbeitsbedingungen für die einzelnen Menschen sich verbessern.


Instanzen sorgen dafür, dass Menschen ohne Arbeit Arbeit bekommen, von denen sie [und ihre Familien] gut davon leben können, und zwar ohne Ausbeutung. Menschen ohne Arbeit haben ein Recht u. a. auf finanzielle Unterstützung, [sowie kostenlose] Schulung, Qualifizierung, Training und Begabungsförderung. Arbeitslose Menschen dürfen nur zur Arbeit und Schulungen gezwungen werden, wenn dies zu ihrem Besten dient. Die gesamte vorhandene Arbeit soll gerecht auf alle Menschen verteilt werden. Es ist nicht menschenwürdig, Arbeitskräfte aus Gewinngründen zu entlassen, so dass sie entbehrlich gemacht werden. Eine hohe Abfindungssteuer für Arbeitgeber soll eingeführt werden, deren Unternehmen Gewinne machen und trotzdem Personal entlassen. Dadurch werden Arbeitgeber an den hohen Sozialkosten der Entlassungen beteiligt. Es ist anzunehmen, dass Arbeitgeber ihre Belegschaft nicht so schnell entlassen würden, wenn sie diese Kosten zu tragen hätten. Es soll eine Abgabe für Unternehmen eingeführt werden, die moderne Technik einsetzen, die der Sozialversicherung zukommen soll. Die Unternehmen, die in Krisenjahren zu ihren Mitarbeitern stehen und sie nicht entlassen, stehen in guten Jahren am schnellsten wieder [wirtschaftlich] gut da. Arme Staaten und Staaten mit hoher Arbeitslosigkeit müssen in arbeitsintensive Unternehmen investieren, die [möglichst] ohne teure Technik auskommen. Beispiel: Der ökologische Anbau von Lebensmittel ohne Chemie, Pestizide und künstlichem Dünger ist arbeitsintensiv und schafft daher neue Arbeitsplätze! Für Menschen, die sich selbständig machen wollen, soll es u. a. zinsgünstige [faire] Kredite bzw. Darlehen geben.


Angesichts der Tatsache, dass es weltweit für immer mehr Menschen nicht mehr Arbeit gibt, müssen öffentliche Beschäftigungsprogramme u. a. beim Bau von Straßen, Bewässerungssystemen, bei der Wiederaufforstung, beim ökologischen Landbau oder bei der Slum-Sanierung ausgebaut werden. Es gäbe Chancen, mehr Menschen nicht nur mit Nahrungsmittel abzufüttern, sondern ihnen durch mehr Programme wie "Essen für Arbeit" - Arbeit zum Broterwerb zu verschaffen. Wenn der Markt keine Arbeitsplätze schafft, muss eben der Staat eine aktive Arbeitsmarktpolitik betreiben.


Gewerkschaften sollen sich für die Rechte von Arbeitnehmern und arbeitslosen Menschen einsetzen. Die Gewerkschaften müssen sich international organisieren. Kollektive Tarifabschlüsse für eine ganze Branche sind ein wichtiges Instrument, um Arbeitgeber die Angst vor höheren Löhnen zu nehmen. Ein Unternehmen weiß dann, dass auch seine Konkurrenten mit steigenden Arbeitsentgelten konfrontiert sind. Weltweite Mindestlöhne soll es u. a. geben, damit es nicht zu Ausbeutung von Arbeitnehmern kommt. Es muss einen allgemeinen Mindestlohn geben, der laufend angepasst wird an den gesamtwirtschaftlichen Produktivitätsfortschritt. Die [Real-]Löhne in Deutschland müssen auf breiter Front steigen [im Gleichklang mit dem Produktivitätsfortschritt], damit die Inlandsnachfrage auf breiter Front wieder steigt. Dies ist möglich, da die Produktivität der Wirtschaft in Deutschland in den letzten Jahren stark gestiegen ist.


Gewerkschaften sind wichtig u. a. im Kampf gegen die Willkür der Arbeitgeber. Ein Betriebsrat ist in jedem Unternehmen Pflicht! Der Betriebsrat hat die Möglichkeit, in Betriebsvereinbarungen brauchbare Arbeitsstandards für alle Beschäftigte festzulegen. Außerdem wacht er über die Einhaltung der gesetzlichen und der arbeitsrechtlichen Standards. Und das alles, ohne Angst vor Kündigung haben zu müssen. Der aktive Betriebsrat braucht allerdings eine aktive Belegschaft, die sich in ihrer Gewerkschaft organisieren. Eine geschlossene Belegschaft kann vieles erreichen und einen arbeitnehmerfeindlichen Trend umkehren! Betriebsräte und Gewerkschaften sollen weltweit gesetzlich für alle privaten und öffentlichen Betriebe vorgeschrieben sein. Ausbeutung und Mobbing jeglicher Art soll verboten und hart bestraft werden.


Es muss etwas gegen die Ausbeutung von Arbeitnehmern getan werden. Das Preis-Dumping der auftraggebenden Konzerne gegenüber den abhängigen Sub-Unternehmen, das verantwortlich ist für Unterbezahlung und Überarbeitung, muss von den Behörden auf strafrechtliche Tatbestände hin überprüft werden. Die Haftung der auftraggebenden Konzerne (z. B. für Mindestlöhne bei ihren Auftragnehmern) muss gesetzlich erheblich verschärft und dann von der Exekutive auch durchgesetzt werden. Werkverträge müssen abgeschafft und die Kerntätigkeiten in die auftraggebenden Konzerne integriert und damit in die Tarifbindung zurückgeholt werden.


Arbeitslose Menschen dürfen nicht diskriminiert werden!


Ebenso dürfen Kinder nicht durch Arbeit ausgebeutet werden und keine gesundheitsschädliche Arbeit verrichten müssen. Kindersoldaten sollen verboten werden. Kinder haben ein Recht auf kostenlose Schule und Ausbildung. Die Begabungen der Kinder sollen u. a. gefördert werden, damit sie sich voll entwickeln und entfalten können. Kinder dürfen [in der Schule] nicht überfordert und auch nicht unterfordert werden. Die Investition in unser Bildungssystem ist die wichtigste Investition in unsere Volkswirtschaft überhaupt. Sie ist die notwendige Voraussetzung für ein nachhaltiges Wachstum unserer Wirtschaft. Wir brauchen Bildung auf höchstmöglichem Niveau für alle Schichten der Bevölkerung und ein stabiles Umfeld, indem die nachwachsenden Generationen ihre Talente bzw. Begabungen entwickeln können. Schulabgänger ohne Abschlussprüfung sollen eine faire Chance erhalten, indem sie u. a. eine Berufsausbildung machen dürfen. Der jeweilige Ausbildungsbetrieb soll vom Staat (der Arbeitsagentur) bezuschusst werden. Schulen müssen so konzipiert sein, dass alle Schüler die Abschlussprüfungen schaffen! Sitzenbleiben und aussortieren von "schlechten Schülern" in der Schule soll es nicht mehr geben. Auf das Bewältigen selbst gesetzter Ziele ist unser [deutsches] Schulsystem nicht ausgelegt und erst recht nicht auf die Möglichkeit zu scheitern. Lernen durch Scheitern gibt es nicht, und wiederholtes Scheitern bedeutet den Abstieg oder den Ausschluss. Eine der wichtigsten Erfahrungen im Leben wird somit nicht zugelassen, sondern blockiert. Die Aufgabe der Gesellschaft ist es, diejenigen, denen kaum einer etwas zutraut, zu begleiten und zu fördern, damit sie ihre Talente bzw. Begabungen entdecken und richtig einsetzen.


Arme Menschen weltweit müssen soviel verdienen, dass es gut für das Leben der Familie mit Kindern reicht, und dass ohne Kinderarbeit!


Die Gewährleistung eines menschenwürdigen Existenzminimum ist Aufgabe und Auftrag des Sozialstaates laut Grundgesetz. Menschen [ohne Arbeit] haben ein Grundrecht auf [bezahltes] kulturelles, soziales und wirtschaftliches Leben in der Gesellschaft. Die Aufwendungen von arbeitslosen Menschen und deren Familien sollen finanziert werden über die solidarische Beiträge der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zur Arbeitslosenversicherung. Privatisierungen müssen Teil eines umfassenden Programms sein, das gleichzeitig mit der unvermeidlichen Arbeitsplatzvernichtung die Schaffung neuer Arbeitsplätze vorsieht. Wenn private und öffentliche Unternehmen langzeitarbeitslose Menschen einstellen, sollen staatliche Zuschüsse an die Unternehmen bezahlt werden. Der neue Mitarbeiter soll einen Mindestlohn bezahlt bekommen. Wir haben genügend Arbeitslose als Ressourcen, die man über [Investition in] Bildung zu wichtigen und unverzichtbaren Arbeitskräften macht. Die Berufs- und Lebenserfahrung älterer Mitarbeiter, die sich häufig genug im abgeklärten Umgang mit Krisensituationen im Betriebsalltag zeigt, ist von großem Wert für die Unternehmen. Man muss auch ältere arbeitslose Menschen eine faire Chance auf dem Arbeitsmarkt geben. Ihr Wissen und Erfahrungen sind sehr gefragt!


Die Universitäten und Hochschulen sollen auch für unterdurchschnittliche [und arme] Schüler offen stehen. Der Schwierigkeitsgrad dieser Schulen soll gesenkt werden. Der Umfang des Studiums soll erheblich geringer werden. Es soll Qualität vor Quantität stehen bzw. Priorität haben. Unternehmen sollen auch für unterdurchschnittliche u. a. Schüler und Akademiker offen stehen.


Durch Bildung, verknüpft mit Forschung und Entwicklung kann man aktiv an der Globalisierung teilnehmen.


Kinder kriegen in Deutschland soll sich wieder lohnen, auch finanziell. Familien dürfen nicht gegenüber Menschen ohne Kinder benachteiligt werden. Frauen sollen trotz Kinder arbeiten durch kostenlose Betreuungsplätze. Frauen dürfen v. a. finanziell im Beruf gegenüber Männern nicht benachteiligt werden. Männer und Frauen sollen gleiche Aufstiegschancen erhalten. Frauen und Männer, die [ihr Leben lang] für Haushalt und Familie gearbeitet haben, sollen einen Rentenanspruch bekommen. Um Altersarmut zu verhindern muss die Arbeitsagentur bzw. das Sozialamt Beiträge für arbeitslose Menschen in die Rentenversicherung einbezahlen.


Die Mitarbeiter bzw. Arbeitnehmer müssen noch viel stärker an sein bzw. seinen Unternehmen beteiligt werden. Es soll noch mehr Mitbestimmung von Arbeitnehmern in Unternehmen geben. Mitarbeiter von Unternehmen müssen noch stärker beteiligt werden am Unternehmen durch kostenlose Firmenanteile. Arbeitslose bzw. Langzeitarbeitslose Menschen sollen in den Unternehmen bzw. öffentlichen Betrieben faire Chancen erhalten. Dazu zählt u. a. eine betriebliche Fort- und Weiterbildung inklusive Förderung von Begabungen. Man muss arbeitslose Menschen weiterbilden zu Facharbeitern, wo Facharbeitermangel besteht. Jeder arbeitslose Mensch soll die Möglichkeit haben zu studieren.


Die vorhandene Arbeit in den Betrieben muss gerecht verteilt werden auf alle Arbeitnehmer und alle arbeitslosen Menschen! U. a. durch Arbeitszeitverkürzungen [bei vollem Lohnausgleich] wird dies ermöglicht. Eine Absenkung der Wochenarbeitszeit erlaubt allen Menschen die Teilnahme am Arbeitsprozess. Arbeitslosigkeit würde so minimiert.


Leiharbeiter bzw. Zeitarbeiter müssen für die gleiche Leistung genau so viel verdienen und Rechte haben wie fest angestellte Arbeitskräfte in Unternehmen.


Eine Gesellschaft, in der so viele Menschen bzw. Familien ihren Unterhalt dadurch bestreiten, dass die Familienväter oder Familienmütter von einem Mini-Job zum anderen hetzen, und in der die Einkommenslage vieler Familien dennoch auf unterstem Niveau bleibt, kann uns nicht als Ziel und Wegweiser dienen. Mini-Jobs müssen abgeschafft werden. Damit würden Löhne und Gehälter wieder vom ersten Euro an voll sozialversicherungspflichtig sein.


Die Geburtenrate wird entscheidend von den Berufsperspektiven junger Leute und junger Ehepaare beeinflusst. Wenn sie ihr gemeinsames Leben u. a. auf befristete Arbeitsverträge gründen sollen, dann wagen es diese Menschen nicht, Kinder in die Welt zu setzen. Mit einem sicheren Arbeitsplatz ohne totale Flexibilität, würden auch wieder mehr junge Paare den Mut fassen, ein, zwei, drei oder sogar mehr Kinder zu bekommen. Soziale Bindungen u. a. in der Arbeitswelt benötigen Zeit, um zu wachsen. Wir brauchen Planungssicherheit für die Zukunft, u. a. Arbeitsplatzgarantien. Wenn Stellenabbau dazu führt, dass ein einziger Angestellter am Arbeitsplatz auf einmal für einen ganzen Bereich verantwortlich ist, dann ist der Druck natürlich immens, den Arbeitsaufwand um jeden Preis zu bewältigen. Viele Arbeitgeber haben inzwischen gemerkt, wie wichtig es ist, dass ein Angestellter seine Arbeit erledigen kann, ohne dabei unnötigem Druck ausgesetzt zu sein, wie etwa u. a. dem Druck einer vernachlässigten Familie. Viele Arbeitgeber betreiben heute eine Beschäftigungspolitik, die es Eltern erlaubt, mehr Kontakt zu ihrer Familie zu haben. Dadurch werden Fehlzeiten vermindert und die Zufriedenheit am Arbeitsplatz wird gefördert.


Es soll ein Recht geben für Arbeitnehmer auf unbefristete Arbeitsverträge!


Auf dem Papier mag es einem Konzernstrategen möglich erscheinen, mehr und größere Aufträge mit kleineren und unerfahreneren Teams zu realisieren, schließlich versprechen neue, leistungsfähigere Software und schnellere Computer Zeit- und Ressourcenersparnis. In der Praxis aber fehlt es dann an allen Ecken und Enden: Ein Verlust an Kompetenz, gerade wenn es sich um langjährige, erfahrene Mitarbeiter handelt, die durch kostengünstigere Neueinstellungen nicht so schnell gleichwertig ersetzt werden können. Für den Arbeitsalltag von Unternehmen braucht man Erfahrung und Intuition, nicht eine theoretische Tabelle. Wenn IT-Systeme und Software entwickelt werden, mit denen Mitarbeiter ihre Arbeit anders und besser erledigen sollen, dann funktionieren diese in der Praxis nicht, weil niemand daran denkt, bei der Entwicklung rechtzeitig die Betroffenen selbst zu fragen, wie ihre tägliche Arbeit im Detail aussieht und wie die technischen Voraussetzungen sein müssen, damit die Mitarbeiter wirklich entlastet werden.


Die ehrenamtliche Tätigkeit soll vom Staat finanziell unterstützt werden und diese Zeiten sollen in der Rentenversicherung berücksichtigt werden. Man muss die Freibeträge für Vermögen u. a. von arbeitslosen und armen Menschen viel höher setzen als bisher. Bei der Berechnung von Arbeitslosengeld bzw. Sozialgeld ist die Inflation zu berücksichtigen. Arbeitslose Menschen, mit ehrenamtlicher Arbeit, sollen finanziell mehr Geld bekommen als arbeitslose Menschen ohne Ehrenamt. Arbeitslose sollen selber bestimmen dürfen, welche Ehrenämter sie ausüben wollen.


Eine negativen Einkommensteuer soll eingeführt werden. Sie sorgt auf unbürokratische Weise dafür, dass niedrige Löhne automatisch vom Staat aufgestockt werden. Man muss nicht zuerst sein Vermögen verbrauchen bzw. einsetzen, bevor die Aufstockung greift [im Gegensatz zu Arbeitslosengeld II]!


Ausländischen Arbeitskräften in Deutschland muss eine faire Chance gegeben werden. Berufe, die auf unserem Arbeitsmarkt fehlen, sollen für Ausländer freigegeben werden.


Der Mindestlohn ist notwendig, damit die Arbeitskräfte sich die wichtige Dinge des Lebens, wie z. B. ein normales Auto [aus Deutschland] leisten können und nicht auf Billigprodukte aus dem Ausland angewiesen zu sein. Dies stärkt die heimische Wirtschaft bzw. den Binnenmarkt. Armut durch Billiglöhne darf es nicht geben! Es muss wieder möglich sein für alle Arbeitnehmer, ihren Lebensunterhalt aus eigener Kraft und ohne aufstockende Sozialleistungen zu bestreiten. Durch die Mindestlöhne wird auch genügend in die Rentenversicherung eingezahlt, damit es zu keiner Altersarmut kommt.


Um Burn-out [= ausgebrannt sein] zu verhindern bzw. vorzubeugen, müssen zusätzliche Arbeitskräfte eingestellt werden. V. a. durch arbeitslose Menschen, bei denen die Arbeitsplätze vom Staat bzw. den Arbeitsagenturen bezuschusst werden.


Je früher junge Menschen ins Berufsleben einsteigen, umso besser für alle.


Ein Teil des Fachkräftemangels in Deutschland ist hausgemacht: Es sind die Auswahlverfahren, die dazu führen, dass ideale Mitarbeiter und ideale Unternehmen nicht zusammenfinden!


Düster sieht die Zukunft der Arbeit nämlich nur dann aus, wenn man darunter v. a. Tätigkeiten versteht, die auf die Herstellung von Gütern ausgerichtet sind. Dann lehrt ein Blick in eine moderne Fabrik tatsächlich, dass der Arbeitsgesellschaft die Arbeit ausgeht - weil dort, wo früher 1.000 Leute standen, nur noch 50 stehen, die ein Vielfaches dessen produzieren, was früher die 1.000 produziert haben. Ein Blick in die Kindergärten, Altersheime, Krankenhäuser und Schulen lehrt anderes: Dort gibt es Arbeit in Hülle und Fülle. Heute ist die Arbeit am Menschen, die Arbeit in Pflege und Betreuung, in Bildung und Kultur notleidend. Der alte, enge Begriff von Arbeit muss gesprengt, der Arbeitsbegriff vervielfältigt werden - die Arbeit für die Gemeinschaft muss den Rang bekommen, der ihr gebührt. Hier ist das neue Feld der neuen Arbeitsgesellschaft. Es gibt einen überquellenden Reichtum in unserer Gesellschaft; verantwortungsbewusste Sozial- und Gesellschaftspolitik muss diesen Reichtum abschöpfen, um diese neue Arbeitsgesellschaft zu bezahlen!


Unternehmen bzw. Betriebe müssen eine hohe Steuer bezahlen, wenn sie ältere Arbeitnehmer entlassen, die sonst noch gut arbeiten könnten.


Die Zerstörer von Arbeit und Arbeitsplätzen stellen ihre Zerstörung immer als Befreiung dar. Doch es ist keine Befreiung, wenn man seiner Produktivität beraubt wird. Es liegt keine Würde darin, wenn man entbehrlich gemacht wird. Wenn wir den Umstieg von Erdöl zu einer anderen Energienutzung schaffen wollen, müssen wir die menschliche und tierische Energie in die Wirtschaft zurückbringen. Wir müssen die körperliche Arbeit von Mensch und Tier respektieren und ihr wieder Würde zugestehen.


Es ist weltweit notwendig, mehr, bessere und auskömmliche Arbeit für Kleinbauern zu schaffen, statt sie mit maschinengestützter Konkurrenz zu verdrängen. Man kann diese Milliarden von Menschen auf keine andere Art und Weise beschäftigen als in Ackerbau und Viehzucht. Kleinbauern weltweit müssen sich zusammenschließen und für faire Preise für ihre Produkte kämpfen!


Nötig ist ein international gültiges Zulassungssystem, durch das Regierungen und Berufsverbände Qualifikationsstandards und gegenseitige Anerkennungen einführen können, damit Qualifizierte eines Landes ihre Qualifikationen leichter in anderen Ländern ausüben können.


Die Bildungspolitiker sind gefordert, die Lehrerausbildung grundlegend zu reformieren. In Finnland etwa wird jeder Student im ersten Semester einem Klassenlehrer zugeteilt, der die Aufgaben eines Mentors wahrnimmt. Die Studenten können jederzeit Lehrerversuche durchführen, sich ausprobieren und beraten lassen. In Deutschland studieren angehende Lehrer viele Semester vor sich hin, ohne dass sie einen Schüler zu sehen bekommen. In Finnland werden die Studenten zu Klassenlehrer ausgebildet, während in Deutschland das Studium sich auf bestimmte Fächer konzentriert. Die Höhe der Bildungsfinanzierung in Deutschland ist im internationalen Vergleich zu gering. Wird mehr Geld investiert, können auch mehr Lehrer eingestellt und die Lerngruppen überschaubar gehalten werden. In kleineren Gruppen lassen sich die Lehrer-Schüler-Beziehungen intensivieren, und dementsprechend nimmt die Anzahl der Disziplinkonflikte ab.


Roboter, Maschinen und Computer, die Arbeiten verrichten, müssen genauso besteuert werden wie arbeitende Menschen. Diese Besteuerung muss in jedem Land und weltweit, v. a. von großen Unternehmen mit viel Umsatz oder viel Gewinn erhoben werden und allen armen Menschen helfen.


Anscheinend ist eine klare und in manchen Fällen eine überwältigende Mehrheit der Menschen und der Wirtschaftsexperten der Meinung, dass in unseren Gesellschaften unbedingt größere Gleichheit herrschen müsste. Wir brauchen nicht nur ein Mindesteinkommen, sondern auch ein Höchsteinkommen für die Menschen!




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