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Rund um den Menschen (Wichtige menschliche Bedürfnisse)
Jeder
Mensch als soziales Wesen hat ein Recht auf Gemeinschaft mit anderen
Menschen. Jeder Mensch hat ein Recht auf eine menschenwürdige und
bezahlbare Unterkunft mit Heizung. Jeder Mensch hat ein Recht auf einen
menschenwürdigen und bezahlbaren Transport bzw. Beförderung von
sich selbst und von seinen Waren bzw. Gegenständen. Jeder Mensch hat
ein Recht auf bezahlbare gesunde Lebensmittel, sauberes Trinkwasser
und wichtige menschliche Waren. Jeder Mensch hat ein Recht auf
bezahlbare Müllentsorgung.
Jeder
Mensch hat ein Recht wenn möglich auf bezahlbarem Zugang u. a. zu
Strom [evtl. netzunabhängige Stromversorgung durch Solarzellen],
Telefon, Internet, Geräte bzw. Maschinen und Werkzeuge.
Jeder
Mensch hat ein Recht auf eigenes Land,
das ihm gehört bzw. ein Recht auf Kauf von bezahlbarem Land und
bezahlbarem Saatgut, v. a. für den eigenen Verbrauch von
Lebensmittel bestimmt und darüber hinaus für den Verkauf von
Lebensmittel bestimmt. Die
armen Menschen müssen ihr Recht auf Land durchsetzen und gemeinsam
dafür kämpfen! Jeder Mensch hat ein Recht auf Zucht von
eigenem [vielfältigem] Saatgut und dem kostenlosen Tausch von
Saatgut mit anderen Züchtern. Es sollen
vielfältige landwirtschaftliche Produkte [möglichst ökologisch]
angebaut werden, wobei Saatgut eingesetzt wird, das maßgeschneidert
auf die lokalen Verhältnisse abgestimmt ist. Es
muss das regionale Saatgut der heimischen Pflanzen gesammelt und
gezüchtet werden, da dieses optimal an die Böden und das Ökosystem
angepasst ist. Man
muss nicht nur die Vielfalt der [Nahrungs-]Pflanzen fördern,
sondern auch die Vielfalt der [Haus-]Tiere. In
armen Ländern sollen in der Landwirtschaft und im Transport
Lasttiere statt Motorfahrzeuge eingesetzt werden. Menschen haben ein
Recht auf [bezahltes] kulturelles bzw. gesellschaftliches Leben.
Jeder Mensch hat ein Recht auf Rente, wenn diese Person
gesundheitlich nicht mehr arbeiten kann bzw. nicht mehr arbeitsfähig
ist oder ein bestimmtes Alter [z. B. 65 Jahre] erreicht hat. Die
Aufwendungen des Rentensystems sollen finanziert werden über die
solidarische Beiträge der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zur
Rentenversicherung. In
den nächsten Jahrzehnten wird die deutsche Gesellschaft älter. Eine
höhere Lebenserwartung und geringere Geburtenraten sind die Gründe.
Trotz dieser scheinbar alarmierenden [demografischen] Entwicklung für
den Generationenvertrag ist Panik überflüssig. Es wird die
Arbeitsproduktivität weiter steigen, so dass künftig weniger
Erwerbstätige mehr produzieren als viele Erwerbstätige heute. Warum
sollen also in 30 Jahren nicht weniger Erwerbstätige mehr
Nichterwerbstätige finanzieren können? Panikmache dient jedoch nur
jenen, die den Generationenvertrag kündigen und die
Rentenversicherung privatisieren wollen. In
der staatlichen Rentenversicherung liegen die Verwaltungskosten des
Umlageverfahrens bei etwa 4 Prozent, bei der privaten Versorgung
betragen diese beim Kapitaldeckungsverfahren mindestens 10 Prozent!
Das Risiko, dass die Altersversorgung der Menschen durch
Spekulationen an den Finanzmärkten geopfert wird, ist hoch.
Millionen Menschen in Südamerika, Osteuropa, in den USA und
Großbritannien haben auf diese Weise schon große Teile ihrer
Altersversorge eingebüßt!
Sozialgeld
erhalten Menschen, die nicht erwerbsfähig sind und keinen oder zu
geringen Rentenanspruch haben. Diese
sind dann automatisch krankenversichert. [Arme] Frauen weltweit sollen keine
Nachteile haben gegenüber Männern. Frauen,
v. a. in armen Ländern dürfen nicht mehr diskriminiert werden, u.
a. in Bezug auf landwirtschaftliche Ressourcen, Erziehung, Finanzen
und Arbeitsplätze.
Es
soll eine Mindestrente geben für Menschen, die wenig in die
gesetzliche Rentenversicherung einbezahlt haben. Von der Mindestrente
sollen die Menschen (und deren Familie) gut davon leben können.
Je
mehr negative Erlebnisse Jugendliche [und Kinder] haben, desto
wahrscheinlicher ist es, dass sie Problemverhalten zeigen, und umso
weniger nutzen sie die Freizeit zur Entfaltung persönlicher
Interessen und Talente bzw. Begabungen. Mangelnde
Disziplin, v. a. von Jungen, ist ein Hilferuf. Solche Jungen wünschen
sich unbewusst, dass Männer sich in ihr Leben einmischen und ihnen
bei der Lösung ihrer Probleme helfen. Wenn es gelingt, männliche
Lehrer dazu zu bringen, sich um nicht ausreichend "bevaterte"
Jungen zu kümmern, dann kann man solchen Jungen helfen, ihr Leben in
den Griff zu bekommen. Und sollte ein solcher Junge dennoch in
Schwierigkeiten geraten, kann ein männlicher Lehrer ihn durch
einfühlsam-konsequentes Verhalten auf den rechten Weg zurückführen.
Als Antwort
auf ihre Neigung zum Chaotischen verlangen Jungen nach Sicherheit und
Klarheit, um ihre Aufmerksamkeit zu kanalisieren - dann kann sich das
Chaos in Kreativität, Engagement und Leistungsbereitschaft
verwandeln. Jungen benötigen stabile, gradlinige, zugewandte und
konsequente Erwachsene.
Jungen, die
nicht wissen, wer sie sind, die sich selbst nicht kennen, kennen auch
ihre wahren Bedürfnisse nicht. Sie handeln häufig nur nach dem, was
andere ihnen sagen, ihnen vormachen oder von ihnen verlangen. Starke
Persönlichkeiten entstehen so nicht. Doch ein Junge muss eine starke
Persönlichkeit werden, stark genug, um "Nein" sagen zu
können. Jungen brauchen Handlungsalternativen und Erfahrungen in
gewaltfreier Konfliktklärung, wenn sie lernen sollen, dass Gewalt
nicht die gewünschte Lösung ist. Es ist deshalb wichtig, Jungen
Grenzen aufzuzeigen, Tabus zu vermitteln, sie zu Mitgefühl anzuregen
und ihnen sprachliche Kompetenz zu vermitteln.
Schüler
müssen individuell und in jeder Form gefördert werden. Es müssen
die Schwächen und Stärken der Schüler gefördert werden. Jeder
Schüler soll Gelegenheit haben, seine Begabungen nach Kopf, Herz und
Hand herauszufinden. Es ist für die Schüler am besten,
wenn sie bis zu ca. 10 Jahre gemeinsam lernen. Kinder
bzw. Jugendliche verschiedener Jahrgänge sollen in der Schule
[gemeinsam] lernen und sich gegenseitig helfen bzw. von einander
lernen! Es soll auch Patenschaften geben. Ältere Schüler übernehmen
diese für jüngere Schüler. Es sollen
u. a. mehr Sozialarbeiter und Psychologen in den Schulen eingestellt
werden. Eine
Verbesserung der [kostenlose] vorschulischen Förderung bzw. Bildung
u. a. in Deutschland ab dem 5. Lebensjahr ist notwendig. In der
Vorschule soll begonnen werden, eine Fremdsprache zu lernen. Die
Vorschule wie die Grundschule sowie normale Schule sollte als
Ganztagsschule angeboten werden. Die
kaputten Familien brauchen eine Alternative zu ihrem jetzigen Leben! Wir
brauchen ein Konzept der Kinder- und Jugendunterstützung, das nicht
allein auf Krisenintervention und soziale Reparatur ausgerichtet ist,
sondern Hilfe anbietet, bevor es überhaupt zur Krise kommt. Die
Kinder aus den ärmsten und schwierigsten Familien brauchen die beste
Unterstützung. Die Politik muss dafür sorgen, dass in jedem
Armutsviertel so schnell wie möglich exzellente Kindergärten
eröffnet werden. Denn die 3 Jahre alten Kinder in diesen Vierteln
brauchen Hilfe dringender als alle anderen. Wer als Dreijähriger in
einem solchen Kindergarten war, lernt später in der Schule mehr,
findet danach einen besser bezahlten Beruf, zahlt mehr Steuern und
wird seltener kriminell. Die allermeisten anderen Kinder bekommen
das, was für einen guten Start ins Leben nötig ist, ohnehin zu
Hause mit. Bund,
Länder und Kommunen werden in erheblichem Maße in Netzwerke um
Familien herum und in früh kindliche Förderung investieren müssen. Die
Frühförderung von Kinder soll es für alle Kinder geben und
kostenlos sein. Es
muss in Stadtentwicklung und Wohnungsbau eingegriffen werden. Ziel
muss es sein, das Abdriften ganzer Stadtteile entgegen zu wirken.
Stadtteile mit einer breiten Mischung unterschiedlicher sozialen
Schichten und bezahlbaren, menschenwürdigen Wohnungen muss
geschaffen werden sowie die besten [kostenlose] Schulen und Vereine. Damit
die Schulen über ihren Bildungsvermittlungsauftrag hinauswachsen und
zu Erziehungseinrichtungen im umfassenden Sinn werden können, muss
es den Kindern und Jugendlichen möglich sein, sehr viel mehr Zeit
dort zu verbringen und in den Genuss von viel mehr Unterricht und
anderen Aktivitäten zu kommen. Kinder
sollen christlich erzogen werden und dabei christliche Werte
vermittelt bekommen. Junge
Menschen brauchen mehr als Wissen, um sich zu entwickeln. Sie
brauchen Bezugspersonen, die sie motivieren und ihnen Mut machen. Sie
brauchen Einfühlung und seelische Unterstützung, damit sie nicht
resignieren und vorzeitig aufgeben. Und sie brauchen Menschen, die
sie fordern und die ihnen ein Stück weit Vorbild sein können. All
diese Bedürfnisse können die meisten Lehrer und auch viele Eltern
nur bedingt befriedigen. Wohl aber ältere Menschen mit ihrem reichen
Schatz an Lebenserfahrung, Menschenkenntnis und Zeit. Viele
Kinder kennen aus ihrem Elternhaus keine Anregungen und Leitbilder,
die abseits eines oft eintönigen, eindimensionalen und trostlosen
Alltags liegen. Allein die Tatsache, dass jemand von außen, dazu
eine interessante Persönlichkeit, in ihre Schule kommt, um mit ihnen
zu arbeiten, wertet sowohl die Schule wie auch das Selbstwertgefühl
der Kinder bzw. Jugendliche enorm auf. Kinder
und Jugendliche brauchen glaubwürdige Bezugspersonen, Menschen, die
sich auf sie einlassen und sich zum Lernmodell, zum Gegenüber
machen. Sie brauchen hingegen keine kritischen Beobachter und
Diagnostiker, die sie ständig beäugen. Denn kritisch beäugt zu
werden macht ohnehin nur nervös und unsicher. Ein Lehrer kann nur
gute pädagogische Arbeit leisten, wenn er in der Lage ist, einen
guten persönlichen Kontakt zu den Schülern aufzubauen.
Lernvideos und
Lernsoftware von guter Qualität in den Schulen sind wichtig, damit
die Lehrer für andere wichtige Dinge entlastet werden.
Die
Voraussetzung für eine gute Bildung ist eine gute vertrauensvolle
Beziehung zwischen Lehrer und Schüler bzw. Student.
Eines der
wichtigsten Aufgaben eines Erziehers bzw. Lehrers besteht darin,
Sorge zu tragen, dass kein Kind u. a. in der Schule entmutigt wird,
und dass ein Kind, dass bereits entmutigt in die Schule eintritt,
durch seine Lehrer Vertrauen in sich selbst gewinnt.
Frühkindliche
Erziehung geschieht immer durch das Vorbild der Erwachsenen, deren
Gewohnheiten, Taten und Stimmungen viel wirksamer als alle
Erklärungen sind. Je
größer die Bandbreite an positiven Vorbildern [nicht nur die in den
Medien], desto wahrscheinlicher wird sich bei Jungen bzw. Mädchen die
Erkenntnis durchsetzen, dass u. a. Lesen und Schreiben für einen
Menschen nicht nur angemessen, sondern wertvolle lebensnotwendige
Fähigkeiten sind.
An den meisten
Schulen in Deutschland gibt es keine Schulbibliothek, die diesen
Namen verdient. Deshalb hat Deutschland keine schulische
Bibliothekskultur. Spätestens die internationalen Lesestudien
belegen, dass die Nähe von Schülern zum Buch ein maßgeblicher
Faktor u. a. bei der Förderung der Lesebereitschaft und der
Lesefertigkeit ist. Wenn die Eltern zu Hause nicht für Bücher,
Zeitschriften und Zeitungen sorgen, dann lesen die Kinder und
Jugendlichen eben kaum. Und wenn die Schulen keine attraktiven
Bücherangebote in ansprechenden Räumen anbieten, versagt die
Leseerziehung in den Schulen. Wir
brauchen Mentoren für Kinder und Jugendliche, damit sie Freude an
Büchern haben. Das eigene Lesen und Schreiben ist sehr wichtig. Auch
in vielen anderen Lebensbereichen sind Mentoren unverzichtbar. So z.
B. im lernen einer Programmiersprache in der Theorie und Praxis!
Der
Schulbesuch von Kindern bzw. Jugendlichen soll weltweit freiwillig
sein. Die Eltern müssen aber dann für die Bildung ihrer Kinder bzw.
Jugendlichen sorgen.
Da
auch Eltern Grenzen haben und Zeit für sich oder ihre Arbeit
brauchen, ist ein Netz von Bezugspersonen günstig.
Es
gibt viele Jugendliche, die eine undurchdringliche Miene an den Tag
legen, um sich selbst davor zu schützen, sich die Ängste ihres
mitunter sorgenvollen Lebens einzugestehen. Ein Jugendlicher wird
erst dann seine Schutzhaltung aufgeben und seine wahren Gefühlen
freien Lauf lassen, wenn er sich bei einem Erwachsenen sicher fühlt,
der seine berechtigten Ängste ernst nimmt und sie nicht ins
Lächerliche zieht. Eltern bzw. Erwachsene sollten fähig sein, diese
"coole Pose" zu durchschauen und ihren Söhnen bzw.
Töchtern [Jugendliche] eine sichere Umgebung zu bieten, damit sie
sagen können, was sie "auf dem Herzen" haben.
Manche
Kinder bzw. Jugendliche sind risikofreudiger als andere, und diese
Einstellung wirkt sich auch auf ihr soziales Umfeld aus.
Risikofreudig zu sein, ist an sich positiv, wenn der Heranwachsende
dadurch Selbstvertrauen entwickelt und in schulischen Bereichen, im
Sport oder vergleichbaren Gebieten Risiken eingeht. Wenn sich diese
Risikofreude jedoch auf illegale Praktiken oder auf
selbstzerstörerisches Handeln erstreckt, wenn der Sohn oder die
Tochter exzessiv [übermäßig] trinkt oder Drogen nimmt, dann müssen
Eltern eingreifen.
Es ist
wichtig, dass sich Kinder bewegen und dabei auf alle möglichen
Hindernisse stoßen, auch wenn es wehtut. Eltern sollen ihr Kind vor
Lebensgefahren schützen, aber nicht davor, Risiken einzugehen und
dabei negative Erfahrungen zu machen. Kinder müssen hinfallen, sich
verletzen und sich wehtun können, weil sie sonst nie lernen, sich u.
a. selbst zu schützen, schmerzen auszuhalten und zu erleben, dass
diese wieder nachlassen.
Viele Jungen
brauchen die Herausforderung und das Risiko eines Wettbewerbs, damit
ihnen die Noten nicht egal sind. Eltern und Lehrer, die sich dieser
Tatsache nicht bewusst sind, tragen nur dazu bei, dass sich diese
Jungen noch stärker von der Schule distanzieren.
Banden
sind ein ernstzunehmendes Problem. Als Eltern können wir unseren
Kindern helfen, sich nicht mit ihnen einzulassen. Indem wir unsere
Kinder ermutigen, helfen wir ihnen, sich geliebt zu fühlen. Indem
wir unsere Kinder akzeptieren, helfen wir ihnen, sich anerkannt und
geschätzt zu fühlen. Wir alle möchten wissen, dass wir geliebt und
gebraucht werden. Kinder müssen dieses Gefühl haben, wenn sie jung
sind, dann ist es sehr viel weniger wahrscheinlich, dass sie später
in einer Bande nach Anerkennung und Liebe suchen.
Ein
Organismus, mit aufgedrehtem Stress-System verliert die Fähigkeit,
das zu tun, worauf es ankommt, nämlich aufmerksam zu sein und zu
lernen. Angst und Stress sind Bildungskiller. Kritik und
Rückmeldungen, etwa in Form von Noten, können Schüler anspornen,
doch wo eine solche Reaktion zu einem Instrument der Bloßstellung,
Demütigung und Aussonderung wird, verkehrt es sich zu einem
kontraproduktiven Instrument der Angst, das im Kind bzw. Jugendlichen
eine Art Dauerstress erzeugt und seine Leistungsentwicklung massiv
behindert.
Die
Hauptaufgabe von Pädagogen bzw. Lehrern besteht v. a. darin,
Lernprozesse zu organisieren und zu begleiten. Verantwortungsvolle
Lehrer bzw. Lehrerinnen sehen, wann und ob Kinder bzw. Jugendliche
Hilfe brauchen. Aber sonst halten sie sich respektvoll im
Hintergrund. Da Kinder bzw. Jugendliche in ihrer Entwicklung
unterschiedlich weit sind, sollen sie am besten in Kleingruppen oder
Einzeln - unterstützt durch die Lehrer - lernen. Kinder und
Jugendliche sollen das lernen, was ihnen gerade wichtig ist! Schüler
können sich frei für eine Arbeit entscheiden, sie sollen aber
wissen, dass jede Arbeit abgeschlossen werden muss. Die
frontale Unterrichtsmethode an den Schulen muss grundsätzlich
umgestellt werden auf ein System des selbständigen Lernens. Die
Schüler sind zu verschieden in ihrer Entwicklung, um sie alle an der
gleichen Aufgabe oder auf der gleichen Buchseite arbeiten zu lassen. Wer
das Niveau unserer Schulen heben will, muss die Stoffmenge
reduzieren. Denn wer einiges gründlich verstanden hat, weiß mehr
als der, der vieles gedanklich nur gestreift und wieder vergessen
hat. Noten
sind ungeeignet, um den Entwicklungsstand eines Schulkindes zu
beschreiben. Noten geben wenig Auskunft darüber, wo ein Kind steht. Zeugnisse
in Schulen mit der Bewertung von 1 bis 6 geben zwar Auskunft über
ein gewisses Maß an Intelligenz und Disziplin, aber sie benoten
keine Originalität und keine Kreativität, keine Führungsstärke,
kein Selbstbewusstsein und keine Charakterstärke. Statt
in [für das Leben bedeutsame] Projekte und Teamarbeit zu
investieren, lernen unsere Kinder und Jugendliche "Fächer".
Ein zusammenhängendes Denken wird dadurch nicht trainiert. Wichtig für Kinder und Jugendliche u. a. in der Schule ist das
Lernen, unbefangen aufeinander zuzugehen und sich gegenseitig zu
helfen. Wenn
es eine Schule schafft, jeden ihrer Schüler an die Grenzen seiner
Leistungsfähigkeit zu führen, und wenn es einer Schule gelingt, bei
Schülern Selbstbewusstsein und Teamgeist gleichermaßen zu wecken
und zu verankern, dann hat sie das getan, was ihr möglich war, damit
ihre Schüler später als Bürger und in ihrem jeweiligen Beruf
Mitglieder der Gesellschaft werden. Schüler
und Studenten müssen nicht nach einem aufgeblähten Lehrplan lernen
[bzw. Auswendiglernen], sondern sie sollen das Wichtigste für das
Leben als Mensch lernen. Statt
den ohnehin überladenen Lehrplan ordentlich zu durchforsten und zu
entrümpeln, wird an den Kindern und Jugendlichen herumgedoktert.
Solange Ärzte und Psychologen gute Tipps und Psycho-Pillen auf Lager
haben, wird sich am Lehrplan und am Umgang mit unseren Kindern und
Jugendlichen auch nichts ändern. Kinder und Jugendliche haben sich
dem System anzupassen, egal, wie altersunangemessen und stressig dies
auch sein mag. Das ist der Wille bzw. eine Fehlentwicklung unserer
Politik!
Wissen, dass
nur auswendig gelernt ist, und Fertigkeiten, die nur eingeübt, aber
nicht mit bestehendem Wissen und Fähigkeiten verbunden wurden, gehen
rasch wieder verloren, was leider in der Schule nur allzu oft
geschieht! Eltern sollten sich immer wieder vor Augen halten: Gute
Noten und bestandene Prüfungen sind keine dauerhaften Garantien für
den späteren Erfolg. Was langfristig zählt, sind Kompetenzen und
ein gutes Selbstwertgefühl, was voraussetzt, dass das Kind die
Schule einigermaßen unbeschadet übersteht, insbesondere nicht
ständig Überforderungen ausgesetzt ist. Was den Eltern ein Stück
Entlastung bringen kann, ist eine Prise Demut: Das Kind bekommt nicht
auf die Welt, um die Erwartungen seiner Eltern zu erfüllen. Es will
zu jenem Wesen werden, das in ihm angelegt ist. Dies zu ermöglichen
liegt in der Verantwortung der Eltern.
Interesse an
der Welt wecken - das geschieht nur in einem Unterricht, indem der
Lehrer nicht referiert über den Stoff, sondern indem er aus seinem
eigenen Interesse an der Sache heraus den Stoff belebt. Das heißt
konkret: Die Sache muss meine eigene geworden sein, ich muss selbst
Fragen in mir haben, selbst auf Probleme stoßen, selbst ein
Forschender sein. Dann erlebt der Schüler nicht bloße
Wissensvermittlung, sonder spürt, dass Wissen konkretes menschliches
Wissen ist, dann kann er erlebend in andere Bereiche aus sich selbst
heraus geführt werden.
Kurzstunden
und zu viele Fächer an Schulen führen zu
Konzentrationsschwierigkeiten und zu Schulunlust, sie erzeugen
zahlreiche Disziplinkonflikte.
Eltern
wünschen sich für ihre Kinder bzw. Jugendliche Lehrer, die gern und
gut unterrichten und durch Leistungskontrollen sich bewähren bzw.
bei Versagen mit Konsequenzen rechnen müssen, wie dies in anderen
Berufen selbstverständlich ist. Schulen müssen so gestaltet sein,
damit alle Schüler bzw. Studenten einen guten Berufsabschluss
schaffen!
Das deutsche
Schulsystem unterliegt beim Entwickeln guter Schulen einer selbst
auferlegten Blockade. Staatliche Schulen sind mehr oder weniger die
Marionetten einer alles bestimmenden Kultusbürokratie. Es braucht
daher mehr Schulen, die über ihr pädagogisches Konzept selbst
bestimmen, ihre Lehrer selbst einstellen und entlassen und ihr Budget
bzw. Geldmittel frei verwenden können. Dies kann dazu beitragen, die
Schule und das Lernen aus den Fesseln des 19. Jahrhunderts zu
befreien.
In
manchen Schulen gibt es kein Platz mehr für die Solidarität mit den
Schwächeren, den Außenseitern und den Problemschülern. Solidarität
bedeutet Rücksichtnahme auf die Schwächeren und
Verantwortungsgefühl bei den Stärkeren.
Dass sich
Kinder manchmal langsamer entwickeln, hat u. a. damit zu tun, dass
ihnen zu wenig Gelegenheit zum Spiel gegeben wird. Kinder müssen
spielen, um sich als kompetent wahrzunehmen. Kompetenz ist ihr
wichtigster Schutz gegen Hilflosigkeit. Indem Kinder spielen, dass
sie groß sind, werden sie groß. Nur wenn Kinder ihr Handeln selbst
kontrollieren können, bleiben sie neugierig auf eigene Erfahrungen.
Jedes Kind hat ein Recht auf Mittelmäßigkeit. Ein Recht darauf,
nicht perfekt zu sein. Ein Recht darauf, Fehler zu machen und daraus
zu lernen. Das Recht darauf, einen Schritt nach dem anderen tun zu
dürfen. Das Recht zu spielen.
Eltern
sollen einen Einblick bekommen, wie guter Unterricht heute
funktioniert. Interessierte Eltern und sonstige Personen können als
Assistenten der Lehrer am Unterricht regelmäßig mitmachen.
Der
größte Verlust, den Kinder erlitten haben, ist die Tatsache, dass
es für sie kaum noch einen Raum gibt, der frei von Erwachsenen ist.
Früher haben Kinder ihre soziale Kompetenz entwickelt, indem sie mit
anderen Kindern gespielt und geredet haben. Diese Möglichkeit ist
heute stark eingeschränkt, denn wenn Kinder beisammen sind, stehen
in der Regel Erwachsene um sie herum und mischen sich ein.
Ein
Kind, das dauernd zurechtgewiesen wird, neigt dazu, alles falsch zu
machen und lernt, sich vor Fehlern zu fürchten. Diese Angst kann
dazu führen, dass es gar nichts mehr tun will. Es bekommt den
Eindruck, wertlos zu sein, wenn es nicht perfekt ist. Perfekt zu sein
ist jedoch ein unmögliches Ziel. Das Streben danach führt nur
selten zur Verbesserung, sondern öfter dazu, verzweifelt aufzugeben.
Wir müssen den Mut haben, nicht perfekt zu sein - und dies auch
unseren Kindern erlauben. Wir alle dürfen Fehler machen, um daraus
zu lernen!
Heranwachsende,
die schon in jüngeren Jahren Mitverantwortung tragen, die
eigenständig und selbstbewusst leben, lösen Entwicklungsaufgaben
selbstverantwortlicher und mutiger. Weil sie durch häufige
Erfolgserlebnisse ermutigt sind, scheuen sie auch vor neuen Aufgaben,
ja vor Krisen nicht zurück, sondern betrachten sie als
Herausforderung. Wer Energie in die Vermeidung von Fehlern steckt,
wer sich ständig über gemachte Fehler ärgert, handelt
rückwärtsgerichtet - und wird die Fehler ständig wiederholen.
Wichtiger ist es, sich einzugestehen: "Fehler gehören zu mir,
ich kann Fehler machen". Damit akzeptiert man seine Fehler als
Teil der eigenen Persönlichkeit und kann nach Wegen suchen,
Konflikte anders zu lösen. Wer sich und seine Fehler annimmt, der
kann u. a. Kinder und Jugendliche mit ihren Fehlern annehmen.
Besonders die
Begegnung mit der Natur, verbunden mit einem Gruppenerlebnis, birgt
immense Erziehungsschätze. Dabei machen die Kinder bzw. Jugendliche
u. a. die Erfahrung, Anstrengungen auszuhalten, Müdigkeit und
Erschöpfung zu überwinden, Hunger und Durst [eine Weile]
auszuhalten, sich auf Hitze und Kälte einzustellen, abends seine
Muskeln zu spüren und wenn nach der Anstrengung Ruhe einkehrt.
Menschen
aller Altersstufen bleiben eher bei einer Sache, wenn sie mit eigenen
Entscheidungen an den Dingen beteiligt sind, die sie betreffen. So
kann es durchaus sein, dass Schüler nicht durchhalten, weil sie von
jeglicher Mitsprache ausgeschlossen sind - und nicht weil ihre
Einstellung und Motivation oder ihr Charakter verbesserungsbedürftig
wären.
Mitleid
ist ein negatives Gefühl - es macht das Individuum kleiner, schwächt
sein Selbstvertrauen und zerstört seinen Glauben an das Leben. Unser
wohl gemeintes Mitleid kann viel schädlichere Wirkungen haben als
jede Tragödie selbst. Ein Kind, das gelernt hat, sich selbst leid zu
tun, wird unfähig, seine Verantwortung auf sich zu nehmen, wenn es
mit Lebensaufgaben zu tun hat, und sucht vergebens nach jemandem, der
den vom Leben auferlegten Verlust wieder gutmachen kann. Es wird ihm
schwerfallen, ein produktives Mitglied der Gesellschaft zu werden.
Wir müssen unser Verständnis dadurch zu äußern, dass wir das Kind
in seinem Kummer genauso unterstützen wie in seiner mutigen Suche
nach dem Weg vorwärts. Wir sammeln unsere Kräfte, um es genauso zu
unterstützen wie einen Erwachsenen, der in der Patsche sitzt.
Unser
Gehirn muss früh die Gelegenheit haben, gewisse positive komplexe
Erfahrungen in der Bewältigung von Problemen und Konfliktsituationen
einzuspeichern und immer neu zu verarbeiten, damit wir später als
Jugendliche und Erwachsene darauf zurückgreifen können. Ein Kind
muss also die Gelegenheit haben, alle seine Wahrnehmungssysteme
einzusetzen. Es braucht eine reichhaltige Umwelt für seine Sinne und
Gefühle. Ein Kind, das den ganzen Tag vor dem Fernseher sitzt, ist
von allen anderen Erfahrungen abgeschnitten: Es spielt nicht; es tobt
nicht herum; es erlebt nichts mit anderen Gleichaltrigen zusammen,
keine kooperative Gemeinschaft, keine Abenteuer; es erkundet nichts,
erlebt keine anderen Räume, kein anderes Licht, keine anderen
Temperaturen. Es erlebt seinen Körper und seine Gefühle nicht.
Fernsehen,
Computer bzw. Medien sollen für Kinder - durch die Eltern bestimmt -
zeitlich begrenzt sein! Kinder
und Jugendliche dürfen nur Filme und Sendungen anschauen, die für
sie altersgerecht sind! Für
die ersten 6 Lebensjahre gilt: Kein Allein-Fernseh-Konsum. Im
Schulalter kann diese Regel nach und nach gelockert werden. Computer
und Fernsehen haben ihre Berechtigung, aber bei Kindern bis zum 10.
Lebensjahr stumpfen die Sinne eher ab und können einen negativen
Einfluss auf ihre Gehirnentwicklung nehmen. Außerdem empfindet man
weniger Liebe und Verbindung zu einem Tier auf einem Bildschirm als
zu einem, das man anfassen und streicheln kann. Am besten, die Familie verzichtet ganz und
für immer auf das Fernsehen, indem die Fernsehgeräte entsorgt
werden. Für
Kinder und Jugendliche müssen für das Internet altersgerechte
Kindersicherungen bzw. Filterprogramme eingerichtet werden. Mütter
und Väter sollen sich für das interessieren, was sich ihre Kinder
und Jugendliche u. a. aufs Handy herunterladen und weitersenden. Ein
gutes Mittel, um die Gefahr horrender Telefonrechnungen vorzubeugen,
sind die so genannten Pre-Paid-Karten. Damit können Eltern einfach
einen Betrag festsetzen, der pro Monat vertelefoniert werden kann.
Durch den
Hör-Konsum nimmt die Musikbranche massiv negativen Einfluss auf die
Werteentwicklung der jungen Generation. Es muss daher eine
Altersbeschränkung geben, die schützend eingreift. Es dürfen keine
Rollen- und Menschenbilder sowie Werte vermittelt werden, die im
Widerspruch zu unseren demokratischen Werten stehen.
Kinder
sollen Taschengeld bekommen: Denn mit regelmäßigen Geldbeträgen
lernen Kinder, mit Geld richtig umzugehen bzw. dieses richtig
einzuteilen.
Es
soll ein komplettes Verbot geben von an Kinder und Jugendlichen bis 18
Jahren gerichtete kommerzielle Werbung.
Scheidungen
und Trennungen sind heute ein Massenphänomen. Das Wohl der Kinder
soll hierbei die höchste Priorität einnehmen.
Erziehung wird
absurd und zur Belastung, wenn alles ständig neu verhandelt wird.
Denn die Verhandlungen und Diskussionen dienen nicht einer
Verbesserung der Regeln und Normen, vielmehr wollen Kinder und
Jugendliche diskutieren, weil sie keine Lust haben, ihr Zimmer
aufzuräumen, ihre Zähne zu putzen oder die Spülmaschine
einzuräumen. Egoismus ist die eigentliche Triebfeder. Statt dem
naturgegebenen Egoismus der Kinder und Jugendliche zu begegnen, indem
wir sie zur Erfüllung ihrer Pflichten anzuhalten, bestärken wir sie
in ihrer egoistischen Haltung, weil wir ihre Versuche zulassen, durch
Diskussion fortwährend ihr Recht einzufordern.
Gerade während
der Pubertät ist es nicht einfach, den Zugang zu seinem Kind zu
bewahren. Wichtig ist der kontinuierliche Kontakt zu seinen Kindern
bzw. Jugendlichen und die Auseinandersetzung mit ihnen. Wir müssen
uns einmischen in das Leben unserer Töchter bzw. Söhne, weil es uns
nicht gleichgültig ist, was sie denken oder tun.
Wer gerecht
erziehen will, muss bereit sein zu strafen. Wer diesen Satz
beherzigt, wird Kindern und Jugendlichen auf ihrem Weg in die
Freiheit Wegweiser und Stütze sein.
Kinder fühlen
sich gestärkt und als Herren ihres eigenen Lebens, wenn wir sie ihre
eigenen Probleme lösen lassen. Wenn wir die Stolpersteine auf dem
Weg unserer Tochter oder das Problem unseres Sohnes in ihrer
Verantwortung belassen, verarbeiten sie ihre Gefühle auf flexiblere
Weise, statt ihre Eltern zur Rettung zu rufen!
Wir
müssen als Erwachsene nicht immer die richtige Antwort geben oder
wissen, wie mit Problemen von Kindern umgegangen werden kann, oder
ihnen eine Lösung anbieten können. Sie haben genug Verstand, um
ihre Probleme alleine angehen zu können. Eltern
sollten sich erst einmischen, wenn nichts anderes mehr bei den
Kindern funktioniert. Kinder brauchen Eltern, die
ihnen den Raum und die Möglichkeit geben, herauszufinden, was sie
selber wirklich fühlen. Kinder wollen von ihren Eltern viel weniger,
als die meisten Eltern bereit sind zu geben. Häufig
fehlt Eltern im Alltag die Gelassenheit. Dauernd fühlen sie sich
gefordert, dabei gibt es für Eltern nicht ständig etwas zu tun. Sie
dürfen sich auch mal entspannt zurücklehnen und ihren Kindern und
deren Entwicklung mit Genuss zuschauen. Es
gibt keine Eltern, die Kinder erziehen, ohne Fehler zu machen. Das zu
akzeptieren, ist eine wichtige Voraussetzung für eine positive
Erziehung! Eltern
sollen ihren Kindern so früh wie möglich Verantwortung übertragen,
wie z. B. Arbeiten bzw. Hilfe bei der Wäsche, beim Putzen, beim
Aufräumen, im Garten oder beim Kochen. Diese Arbeiten sollten jedoch
kindgerecht sein. Ein
12-jähriger Mensch kann die Verantwortung für seine eigene Kleidung
übernehmen, kann sie wechseln, waschen, zum Trocknen aufhängen und
bügeln. Er ist auch in der Lage, einzukaufen und sich etwas zu essen
zu machen, sein Zimmer in Ordnung zu halten und für seinen eigenen
Transport zu sorgen. Kinder,
denen zu viel abgenommen wird, gewöhnen sich leicht daran. Werden
Kinder auf diese Weise verwöhnt, dann macht sie das hilflos,
unselbständig und abhängig. Der erzieherische Rat lautet deshalb:
Nur wer Kinder fordert (nicht überfordert), der fördert sie auch
optimal. Es
hat sich immer wieder bestätigt, dass eine Erziehung, die Kindern
konsequent und beständig klare Strukturen vorgibt und eindeutige
Grenzen setzt, ein Schlüsselfaktor ist, um sie vor der Ausübung
sozial abweichender [und negativer] Verhaltensweisen zu bewahren. Wir
können unseren Kindern helfen, kooperativ und verantwortungsbewusst
zu sein, indem wir Grenzen setzen und ihnen innerhalb dieser Grenzen
Wahlmöglichkeiten anbieten! Wenn Kinder zu viele Freiheiten haben, so überfordert sie das.
Deshalb sind neben der elterliche Wärme und Wertschätzung Disziplin
und elterliche Kontrolle über das kindliche Verhalten das
Wertvollste, was Eltern ihrem Kind geben können. Kinder
lernen bei ihren Tätigkeiten, Verantwortung für sich selbst zu
übernehmen. Sie leisten dadurch einen Beitrag für die Gemeinschaft
und erfahren darüber hinaus, dass Liebe nicht nur nehmen, sondern
auch geben heißt. Es
ist wichtig für Eltern, das zu tun, was sie selbst von ihren Kindern
erwarten. V.
a. bei den häuslichen Arbeiten entscheiden sich viele für die
Regel: "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen". Bevor sich
die einzelnen Familienmitglieder vergnügen, müssen die anstehenden
Aufgaben erledigt sein. Diese Regel gilt für Kinder genauso wie für
Eltern. Bildschirmmedien
dürfen von den Eltern [für die Freizeit] erst freigegeben werden,
wenn die Schüler ihre Hausaufgaben erledigt haben.
Kinder bzw.
Jugendliche, die sich ihre Zeit vor dem Bildschirm verdienen müssen,
machen sich nicht abhängig von der Elektronik und werden nicht
süchtig davon. Der erste Schritt zur Rückgewinnung der Kontrolle
über die Bildschirmaktivitäten der Kinder bzw. Jugendliche ist,
Regeln dafür zu erlassen, was sie erledigen müssen, um ihre
Bildschirmzeit zu verdienen.
Verwöhnung
ist der Todfeind positiver Zuwendung und Liebe. Verwöhnung
verhindert Eigenverantwortung, Zufriedenheit und soziale Kompetenz.
Erlernte Hilflosigkeit und Entmutigung sind das Resultat von
Verwöhnung. Verwöhnung schafft kurzfristigen Erfolg ohne eigenen
Beitrag zum Preis späterer Unzufriedenheit und Abhängigkeit.
Es
ist für Jugendliche wichtig, im Familienrat [Familienkonferenz] eine Stimme zu haben,
auch wenn sie nicht ahnen, wie sehr das der Entwicklung ihrer
Selbstachtung dient. Familien
sollten regelmäßig Konferenzen abhalten. Zweck einer Konferenz ist
es, positive Gefühle, Erfahrungen und Erlebnisse auszutauschen,
miteinander Spaß zu haben, miteinander Pläne zu schmieden,
miteinander über Probleme zu sprechen und einander zu helfen. Jugendliche, die gewöhnt sind, von ihren Eltern
dominiert zu werden, werden auch später keine eigenen Entscheidungen
über ihr Leben treffen können. Wir müssen Jugendliche ab einem
bestimmten Alter loslassen. Loslassen heißt, Machtlosigkeit
zuzugeben, was bedeutet, das Ergebnis liegt nicht in meinen Händen.
Loslassen heißt, nicht jemand anderen ändern zu wollen. Loslassen
heißt, nicht die Vergangenheit zu bedauern, sondern sich zu
entwickeln, für die Zukunft zu leben und an sich selbst zu denken. Als
Erwachsene braucht man nicht rund um die Uhr den Unterhalter spielen.
Kinder müssen sich auch selbst beschäftigen, vor sich hin träumen
und trödeln, damit ihre Fantasie wächst. Kinder brauchen immer
wieder stille Zeiten bzw. Momente. Fröhliches Spielen mit sich
selbst oder anderen ist die beste Aktivität zur Entwicklung des
kindlichen Denkvermögens. Beim Spielen lernen wir, mit anderen in
Beziehung zu treten. Man
tut Kindern und Jugendlichen den größten Gefallen, wenn man sie
dazu bringt, von sich selbst zu erzählen - von ihrem Alltag, ihren
Erlebnissen, Geschichten und Träumen. Es kommt nicht so sehr darauf
an, was sie erzählen. Hauptsache, sie fühlen sich sicher und machen
die Erfahrung, dass es in Ordnung ist, etwas von sich selbst
preiszugeben. Die Eltern können zuerst von ihrem eigenen Tag
erzählen. Man beginnt einfach zu reden, statt Fragen zu stellen.
Kaum
ein Paar schafft es, konsequent in der Erziehung zu sein und den
Kindern immer eine einheitliche Haltung und Meinung zu vermitteln.
Falls
Eltern unglücklich und frustriert mit ihren Kindern sind, liegt es
in ihrer Verantwortung, den Kurs zu ändern, wenn sie für den Rest
ihres Lebens eine sinnvolle Beziehung zu ihren Kindern haben wollen. Unsere
Kinder sind nicht auf die Welt gekommen, um die Erwartungen und
Vorstellungen der Eltern zu erfüllen. Denn es kommt auf ihre
Anlagen, Begabungen und Talente darauf an.
Erziehung
ist eine gestaltende Kraft, der eine Ordnung innewohnt. Aber nicht
immer weiß man, wie diese Ordnung funktioniert, warum pädagogisches
Handeln bei dem einen Kind Früchte trägt, beim anderen nicht! Diese
Art Ordnung ist mithin nur das halbe Leben, die andere Hälfte ist
das Chaos. Und so wie man lernt, Ordnung zu akzeptieren, so kann man
lernen, sich mit dem Chaos zu arrangieren.
Es
ist förderlich und nützlich, die Empathie (Einfühlungsfähigkeit)
von Kindern auf Menschen auszudehnen, die sich u. a. in Hautfarbe,
Religion, Reichtum oder körperlichen bzw. geistigen Fähigkeiten von
ihnen unterscheiden. Indem Eltern ihre Kinder voller Empathie
großziehen, können sie ein wenig auf die lokalen und globalen
Konflikte einwirken. Wenn das Kind einen behinderten Freund bzw.
Freundin hat, wird es viel mehr Verständnis für die spezifischen
Probleme haben, mit denen Behinderte kämpfen. Unter den
Eigenschaften und Fähigkeiten, die ein starkes Kind ausmachen, ist
Empathie eine der wichtigsten. Für Empathie bedarf es Vorbilder und
Ermunterung. Empathie entsteht durch das Empfinden des Mitgefühls
anderer. Die
Herausforderung liegt bei den Eltern und Lehrern, den Kindern und
Jugendlichen Werte beizubringen, Respekt und Empathie, v. a.
gegenüber Menschen aus einer anderen Kultur und mit einer anderen
Sprache. Eltern und Lehrer sollten vermitteln, dass es keinen
Unterschied macht, zu welcher Gruppe man gehört.
Die
Neugier ist eine so verlässliche Kraft in einem kleinen Kind, dass
Eltern seinen Forschungsdrang freien Lauf lassen sollten und
lediglich die Aufgabe haben, für seine Sicherheit zu sorgen.
Entscheidend ist, dass Eltern ihre Kinder anspornen, Dinge selbst
herauszufinden. Eines der größten Hindernisse für die Neugier ist
die Angst bzw. Furcht, die manche Kinder vor neuen Erfahrungen oder
Ideen haben. Man kann die Scheu eines Kindes überwinden, indem man
die neue Erfahrung oder Idee mit etwas verknüpft, das von großem
Interesse für das Kind ist. Man muss jedoch darauf achten, dass die
Versuche, Neugier zu erregen, nicht zu einer Überforderung des
Kindes führen. Es
ist wichtig, dass Kinder forschen, ausprobieren, autonom werden und
ihre eigene Erfahrungen machen dürfen. Eine "Überbehütung"
- ihnen gar keinen Raum zu geben, sie aus Furcht vor Schmerz oder
Verletzung vor allem Unglück bewahren und ihnen jede Hürde aus dem
Weg zu räumen zu wollen - ist problematisch und hemmt die
Entwicklung von Kindern. Kinder kommen mit vielen Potenzialen und
Kompetenzen, talentiert, offen und klug auf die Welt - ihnen fehlt es
lediglich an Erfahrungen. Diese Erfahrungen müssen sie selbst machen
dürfen.
Wenn
Kinder bzw. Jugendliche Dinge tun sollen, von denen sie das Gefühl
haben, dass sie ihre Möglichkeiten übersteigen, weichen sie nicht
selten vor der jeweiligen Aufgabe zurück. Wir müssen also bei
unseren Bemühungen, unsere Kinder bzw. Jugendliche Verantwortung zu
lehren, unbedingt darauf achten, dass sie die Aufgaben auch wirklich
bewältigen können.
Wenn es zum
Hetzen von Kindern kommt, weil die Eltern oder ein Elternteil
gewohnheitsmäßig ihre eigenen Bedürfnisse vor die der Kinder
stellen, kann ein Schaden am Kind angerichtet werden. Das Hetzen der
Kinder wir dann u. a. als Überforderung erlebt.
Eltern
sollten sich klarmachen, je geduldiger, je gelassener, je ruhiger und
wiederholter man seinem Kind vorliest, desto verlässlicher entfaltet
sich ihr "Spracherwerb" und setzt die Grundlagen für eine
tragfähige Rechtschreibung.
Wer
als Kind zu spielen versäumt, kann die Kinderspiele nicht Jahre
später einfach nachholen. Kinderspiele lassen sich nicht auf später
verschieben, Kurse und Förderprogramme können dagegen warten, bis
die Kinder genug von Legosteinen und Spielzeugautos, von Puppen und
Puppenstuben, von Sandkasten und Plüschtieren haben. Beim Spielen
leben Kinder auf. In aller Ruhe ungestört spielen zu können, macht
ihnen nicht nur Freude, sondern ist wichtig für ihre seelische
Entwicklung.
Das
"unterhaltsamste Spielzeug" eines Kindes ist ein anderes
Kind. Damit es beim Spiel seine soziale und emotionale Kompetenz
entwickeln kann, ist es auf die Unterstützung und Auseinandersetzung
mit älteren und jüngeren Kindern angewiesen. Je freier ein Kind
aufwächst, je weniger es trainiert wird und je weniger es als
Stellvertreter seiner Eltern perfekt sein muss, desto
schulerfolgreicher und lebenstüchtiger wird es.
Kinder im
Schulkindalter muss die Gelegenheit gegeben werden, ihre eigenen
Spiele mit eigenen Regeln in ihrem eigenen Tempo zu spielen. Die
Einmischung von Erwachsenen behindert den entscheidenden Lernprozess
bei der Gestaltung von Spielen. Viele Kinder fühlen sich dann als
Versager. Kinder, von denen gefordert wird, dass sie lesen oder
rechnen, bevor sie die dazu nötigen geistigen Fähigkeiten
entwickelt haben, können eine Folge von entmutigenden Fehlschlägen
erleben und sich dann selbst als wertlos ansehen!
Eltern u. a. sollten
Kindern Geschichten vorlesen, am besten sogar frei erzählt.
Geschichten aus dem Abspielgerät oder im Fernsehen haben einen sehr
viel geringeren Effekt. Es kann kein Austausch stattfinden. Diese
Geräte lassen Kinder mit ihren Gefühlen allein. Beim Erzählen geht
es um den intensiven Austausch von Gefühlen und das Erleben von Nähe
und Sicherheit.
Wichtige,
für ihr gesamtes weitere Leben entscheidende Kompetenzen können
Kinder nur durch eigenes Denken und Handeln, durch eigenes Entdecken
und Gestalten erwerben. Und das findet v. a. dort statt, wo die
meisten Erwachsenen es am wenigsten vermuten: Im Spiel. Im
spielerischen Umgang mit den Problemen, die wir unseren Kindern
gewollt oder ungewollt bescheren, bereiten sich Kinder auf das Leben
vor. Beim eigenen, von uns Erwachsenen nicht überwachten Spiel
begegnen sie anderen Kindern, mit denen sie sich verbunden und denen
sie sich zugehörig fühlen. Sie lernen, Konflikte zu lösen und
immer neue Herausforderungen zu meisten.
In
einer Kultur, die von Effizienzdenken geprägt ist, fällt es nicht
leicht, den Blick auf scheinbar nutzlose Beschäftigungen zu richten,
die Kindern helfen, die in ihnen angelegten Begabungen optimal zu
entfalten. Diese unbezahlbaren Mittel sind gemeinsames Singen,
gemeinsam erlebte Märchen- bzw. Erzählstunden, gemeinsames Spielen,
gemeinsames Tanzen, Bewegen, Musizieren, Malen oder Basteln.
Gemeinsames
Singen schafft ein Gemeinschaftsgefühl. Singen erleichtert u. a. die
Integration von Kindern aus anderen Kulturen oder von Behinderten.
Neben dem Singen ist auch u. a. das [gemeinsame] Tanzen, Bewegen,
Musizieren, Malen oder Basteln für benachteiligte Kinder sehr
wertvoll.
Gerade in
unserer Zeit ist das Wissen darum verlorengegangen, dass es
Heranwachsende überfordert, wenn sie zu früh selbst entscheiden
müssen, was für ihre Entwicklung gut ist.
Schulwege
für Kinder - ob nun zu Fuß oder mit dem Fahrrad - haben zu tun mit
selbstbestimmter und selbst gestalteter Eroberung der Nah- und
Umwelt.
Dringend
nötig sind mehr Begegnungsstätten für Jugendliche ohne
kommerzielle Ausbeutung, Orte, an denen sich die jungen Menschen ohne
Aufsicht kennenlernen und sinnvolle Erfahrungen machen können.
Jugendliche brauchen solche Freiräume, um Gemeinschaften mit
Ritualen, Wertvorstellungen und gemeinsamen Interessen bilden zu
können. Für solche Freiräume sollen die Jugendliche auch
Verantwortung übernehmen.
V. a. Jungen
brauchen einen ganztägig nutzbaren weiten Spiel- und Bewegungsraum,
der sie nicht einengt, sondern ihnen vielfältige Freiheiten lässt.
Einen Ort, wo man sich mit Gleichgesinnten treffen kann, einen
Lebensraum, wo auch noch Platz ist für Pflanzen, Tiere bzw. Natur.
Wenn sich
Kinder bzw. Jugendliche in ihren vier Wänden wohl und geborgen
fühlen, sich in ihrem Raum identifizieren, wenn sie erfahren, was es
heißt, ästhetische und funktionale Qualitäten in Räumen zu
entwickeln, hat dies positive Auswirkungen auf ihr Lernverhalten.
Eine
kindliche Entwicklung ist ohne eine gekonnte Anwendung von Aggression
undenkbar. Es kann in der Erziehung nicht um die Hemmung oder
Verleugnung aggressiver Kräfte gehen, sondern sie zu kontrollieren
und zu kultivieren. Verdrängung, Verleugnung und Tabuisierung
schaffen Aggressionen ebenso wenig aus dem Alltag wie eine
pädagogische Aggression, die im Namen der Moral Kinder zur
Friedfertigkeit zwingen will. Aggressionen, die nicht durch Rituale
gebunden sind, verkommen zu blinder Zerstörungswut. Viele
Kinderspiele sind stark ritualisiert. Sie sind voller Symbolik, die
die innere Realität der Kinder widerspiegelt. Symbolik und Ritual
können Aggressionen in konstruktive Bahnen lenken. Regeln zeigen an,
was möglich ist, Regeln dokumentieren, was nicht gewünscht wird.
Rituale haben konfliktreduzierende Auswirkungen. V. a. Kinder spüren
die hohe Bedeutungsdichte, die Rituale und die damit einhergehende
Symbole haben. Rituale u. a. geben Vertrautheit und Halt, sie geben
Mittel an die Hand, um Erfahrungen zu bestehen, sie fangen Gefühle
auf, binden Ängste und reduzieren Konflikte. Wer
Aggressionen bei Kindern stilllegt, legt ihre Entwicklung, ihre
Neugierde und Lernbereitschaft still. Kinder wollen Neues erproben.
Dazu gehört auch, Grenzen und Regeln zu überschreiten und
auszutesten. Aggressionen
sind gewaltige Energien, die sich in Handlungen entladen wollen.
Aggressionen haben mit Bewegung und Dynamik zu tun, die, sollen sie
sich nicht ins Zerstörerische wenden, durch Regeln und Ritualen
zivilisiert oder umgelenkt werden müssen. Können sich aber
Aggressionen nicht ausdrücken, bleiben sie im Körper und schädigen
ihn. Viele
Heranwachsende fühlen sich nicht in ihrem Körper zu Hause, haben
das Gefühl für ihren Körper mehr oder minder verloren. Es findet
eine Entkörperlichung der Erziehung statt. In den letzten
Jahrzehnten haben häusliche Rauf- und Rangelrituale kontinuierlich
abgenommen. Wer Kindern die Möglichkeit entzieht, den Körper zu
erfahren und auszuprobieren, der darf sich nicht wundern, wenn sie
dann heftig, brutal und gemein auf andere einschlagen. Mehr denn je
kommt es darauf an, den Kindern und Jugendlichen einen Unterschied
von konstruktiven und zerstörerischen Aggressionen lebens- und
alltagspraktisch zu vermitteln, konstruktive Aggressionen - in Form
von Sport, körperlicher Bewegung, von Kunst, Musik, aber auch von
einem stillen "Zu-sich-Kommen" zu fördern, Zerstörerisches
dagegen durch Rituale und konstruktive Konfliktlösungen zu bannen,
um so destruktive Energien zu neutralisieren.
Bei
Kindern und Jugendlichen ist ein verlässlicher Rahmen notwendiger
denn je. Wenn Heranwachsende diese Verlässlichkeit nicht spüren,
dann fühlen sie sich verlassen, sind lähmende Angst oder
zerstörerische Gewalt die Folge, um auf sich aufmerksam zu machen.
Elterliche Begleitung kommt einem Balanceakt gleich - einerseits
fordern die Kinder und Jugendliche unbewachte, unbeschnittene
Freiräume, andererseits aber auch einen Rahmen, der sich durch
Klarheit, Rituale, Regeln und sich wiederholende Abläufe
auszeichnet.
Erziehung
heißt Begleitung. Und wir können nur dann unterstützend begleiten,
wenn wir unser Kind auch in seiner individuellen Persönlichkeit
wahrnehmen und bereit sind, uns auf es einzulassen. Das bedeutet,
dass wir versuchen herauszufinden, was dem Kind guttut. Und dass wir
es nicht in ein vorher festgelegtes Bild von dem, was ihm guttun
könnte, hineinpressen wollen, weil wir unsere eigenen unerfüllten
Wünsche auf das Kind übertragen. Wir sollen generell auf die
Stärken schauen und nicht auf die Schwächen. Denn sonst bildet sich
ein negatives Selbstbild aus, das Kind begreift sich in seinen
Schwächen und entwickelt Minderwertigkeitsgefühle.
Wir
sollen u. a. in der Familie gewaltfreie Konfliktlösungen vorleben.
Nur so lernen Kinder, Konflikte nicht mit Taten, sondern mit Worten -
sachlich und ruhig - zu lösen. Auch bei Auseinandersetzungen und im
Streit ist ein fairer und respektvoller Umgang miteinander notwendig.
Manche
Auseinandersetzung kann mit einem "Weil ich das so will"
beendet werden. In der Erziehung gibt es eine klare Hierarchie
zwischen Eltern und Kindern - sie muss nicht bereits von
Zweitklässlern in Frage gestellt werden.
Oft
hilft es, Gewalttätern oder Sexualtätern (z. B. in der Familie)
sehr entschieden entgegenzutreten, mit der inneren Überzeugung:
"Wenn du mich anrührst, wehre ich mich, oder gehe ich."
Sicherlich
haben Kinder - insbesondere Jungen - immer wieder Gewaltspiele
gespielt, sei es nun "Cowboys und Indianer" oder "Räuber
und Gendarm". Was heute anders ist, ist nicht die Existenz von
Kriegsspielzeug und Kriegsspielen, sondern das Ausmaß. Es gibt
einfach zu viel davon, und es nimmt einen unverhältnismäßig großen
Teil der Zeit und der Aufmerksamkeit von Kindern in Anspruch. Eine
vollkommen natürliche Neigung zum Phantasieren und Tagträumen der
Kinder wird aus kommerziellen Gründen in ein realistisches
Gewaltspiel verwandelt, und zwar ohne Rücksicht auf die negativen
Auswirkungen, die Gewaltspiele langfristig auf die Kinder haben.
Je
selbstverständlicher sich der alleinerziehende Elternteil mit der
Situation des Getrenntlebens arrangiert hat, um so selbstbewusster
und eigenständiger gehen Kinder auch damit um, um so sicherer
richten sie sich ihr Leben ein und um so eigenständiger bewältigen
sie die Schule. Alleinerziehende Mütter bzw. Väter sollten
bedenken: Nur wenn sie ausgeglichen sind, zu ihrer Situation stehen,
ist ihr Kind ausgeglichen und akzeptiert den Alltag. Fehlt der
alleinerziehende Elternteil, sucht sich das Kind die Gegenseite - sei
es den Großvater/die Großmutter, den Nachbarn/die Nachbarin oder
den Übungsleiter/die Übungsleiterin im Sportverein. Dieser
Gegenseite die eine oder andere Erziehungsaufgabe zu übertragen,
stellt kein Zeichen von Schwäche, vielmehr ein Zeichen von
Souveränität, Gelassenheit und Stärke dar. Die
Fürsorge und Erziehung von Kindern und Jugendlichen ist eine
Gemeinschaftsaufgabe und kann nicht den Kleinfamilien überlassen
werden.
Kein
Mitarbeiter braucht die Rückmeldung in Form einer Note, die ihm
einmal jährlich als Belohnung oder Bestrafung verabreicht wird. Die
eigentliche Note muss erst über alle Hierarchiestufen hinweg
genehmigt werden: Von Managern also, die im Normalfall nie direkt mit
der betreffenden Person zu tun haben. Was Mitarbeiter dagegen
wirklich brauchen, sind regelmäßige, direkte und persönliche
Rückmeldungen von den Vorgesetzten.
Obdachlose
Menschen sollen von der Straße herunterkommen. Sie sollen eine
Wohnmöglichkeit u. a. mit Heizung und Essen bekommen. Obdachlose
Menschen sollen in die Gesellschaft integriert werden. Man
muss die individuellen Probleme der obdachlosen und suchtkranken
Menschen angehen! Der Sozialstaat soll
den armen Menschen nicht nur Bett und Dach geben, sondern ein
Fortkommen aus der Armut.
Alle
Bürger ab dem 20. Lebensjahr bzw. nach der Schulzeit sollen [zusammen
mit den Arbeitgebern bei Beschäftigung] in die Arbeitslosenversicherung,
Krankenversicherung, Rentenversicherung, Unfallversicherung und
Pflegeversicherung einzahlen. Dies
gilt auch u. a. für Beamte, Manager und Selbständige. Die Bürger sollen Beiträge bezahlen
von allen Einkommen: U. a. von Löhnen, Gehältern, Zinsen,
Vermögenserträgen und Gewinnen. Diese
Beiträge müssen in die gesetzlichen Sozialversicherung fließen! Eine [Beitrags-]Bemessungsgrenze
in der gesetzlichen Sozialversicherung darf es nicht mehr geben. Nur
so ist eine gute und bezahlbare gesetzliche Altersversicherung bzw.
Sozialversicherung für alle möglich. Die beste Altersversicherung
ist die gesetzliche Rentenversicherung mit ihrem Umlageverfahren der
Generationen!
Es
werden weltweit Elektrofahrzeuge gebraucht, die v. a. leicht sind. Leichte
Fahrzeuge sollen vom Staat bezuschusst werden.
Benzinverbrauchsgrenzen und Abgasgrenzen für Fahrzeuge müssen
verschärft werden. Es
soll ein Verbot von Fahrzeugen u. a. geben, die giftige bzw. schädliche Abgase
erzeugen. Staaten
müssen von Autoherstellern bzw. Fahrzeugherstellern ab einer
bestimmten Größe die [teilweise] Lieferung von emissionsfreien und
energiesparenden Fahrzeugen verlangen. Wer diese nicht anbietet, darf
keine Autos bzw. Fahrzeugen mehr verkaufen. Der Staat muss die
Forschung u. a. an den Hochschulen fördern, die der Entwicklung
neuer Antriebe [z. B. den Elektroantrieb] dienen könnte. Außerdem
muss weltweit eine flächendeckende und kompatible Versorgung u. a. mit Stromnetzen [Schnell-Ladestationen] und
evtl. Wasserstoffnetzen geschaffen werden. Nur
wenn der Strom aus erneuerbaren Quellen kommt, kann Elektromobilität
wirklich überzeugen. Durch
hohe Steuern sollen Autos bzw. Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotor
so gut wie unverkäuflich gemacht werden. Elektrofahrzeuge sollen
dagegen von Steuern befreit werden und beim Kauf großzügig
bezuschusst werden. Schiffe
und Flugzeuge u. a. dürfen nur noch umweltfreundliches Benzin bzw.
Öl verwenden. Deren Verbrauch muss effizienter bzw. geringer werden.
Schiffe und Flugzeuge u. a. brauchen effiziente Filteranlagen. Es
soll eine hohe Steuer geben für die häufige Benutzung von
Flugzeugen und Schiffen durch Menschen. Menschen, die wenig oder gar
nicht mit Flugzeugen und Schiffen reisen, sollen finanziell belohnt
werden. Um
Schädigungen der Lunge von Menschen zu vermeiden, schlagen Forscher
obligatorische [verbindliche] Abgasfilter für Seeschiffe und die
konsequente Umstellung des Schiffsbrennstoffs von schädlichem
Schweröl auf schadstoffarme Dieselsorten und LNG [Gas] vor.
Der
Steuerzahler soll nur noch besonders sparsame Fahrzeuge bezuschussen,
und nicht mehr schwere Limousinen, die als Dienstwagen eingesetzt
werden. Diesel-Treibstoff darf nicht mehr gegenüber anderen
Treibstoffen steuerlich begünstigt werden.
Es muss
Geschwindigkeitsbegrenzungen geben für alle Straßen bzw.
Autobahnen. Dadurch gibt es weniger Unfälle mit Verletzten und
Toten. Der Kraftstoffverbrauch ist dann wesentlich geringer. Es
werden viel weniger Schadstoffe in die Umwelt ausgestoßen.
Wir müssen
den Gütertransport und Personenverkehr viel stärker von der Straße
auf die Schiene verlegen. Wenn mehr Gelder als bisher in die
Sanierung und Erweiterung der Schieneninfrastruktur fließen,
dynamisiert das den Verlagerungsprozess. Der Schienenverkehr ist viel
mehr umweltfreundlicher und verursacht viel weniger Kohlendioxid
[CO2] als der Straßenverkehr. Der Flugverkehr muss
steuerlich viel teurer werden als bisher. Er ist viel mehr
umweltschädlicher als die Bahn. Die Bahn dagegen muss wesentlich
günstiger werden als Flugzeuge.
Der
Straßenverkehr ist für fast alle Menschen in Deutschland wichtig.
Es gibt nur zu
viel Verkehr auf den Straßen. Schuld daran sind v. a. die vielen
Millionen LKWs
auf den Straßen, die ihre Lagermöglichkeiten auslagern auf den
Autobahnen und Straßen in Deutschland.
Dadurch werden unsere Straßen immer
mehr verstopft bzw. missbraucht durch massive Staus, die
jährlich Milliarden von Euros kosten für
die Sanierung der Straßen und der
verlorenen Zeit für die Menschen, die wieder einmal im Stau stecken
(das kostet auch Milliarden Euros!).
Um dieses Problem in den Griff zu bekommen,
müssen die Steuern für
LKWs, wie z. B. die LKW-Maut auf allen Straßen drastisch
erhöht werden, damit die Unternehmen
wieder in neue Lager investieren!
Durch weniger LKWs wird auch die Umwelt
bzw. Natur weniger belastet und es
gelänge weniger CO2 in die Atmosphäre - was sich auf den
Klimawandel positiv
auswirkt.
Aus
Tankstellen müssen u. a. Tauschstationen für Batterien bzw. Akkus
werden. Diese sollten Autobesitzer nämlich sinnvollerweise nicht
kaufen müssen, sondern leihen können.
Eine
hohe Priorität hat die Investition in Forschung und Entwicklung von
erneuerbarer Energie-Technik! Bei
Erneuerbare-Energie-Anlagen gibt es kein schlechtes Wetter: Wenn die
Sonne scheint, verdienen Solaranlagen Geld. Bei Regen freuen sich die
Wasserkraft-Erzeuger und bei kräftigen Winden drehen sich die
Windkrafträder. Biogas-Anlagen kennen kein Wetter und keine
Jahreszeit, hat kein Speicherproblem und steht permanent zur
Verfügung, wenn Wärme und Strom gebraucht wird. Langfristig
ist es wesentlich günstiger, in erneuerbare Energien zu forschen
bzw. zu investieren, statt hohe Milliarden-Beträge jährlich für Öl
und Gas, welche immer teurer werden, ins Ausland zu bezahlen.
Tatsächlich
sind Argumente, wir könnten nicht einfach so aus der Kohle
aussteigen, absurd. Das wäre ohne Weiteres sofort möglich. Wir
könnten problemlos mit einer Kombination aus lokalem Solar- und
Windstrom sowie Strom aus Solarparks in Nordafrika Deutschland
versorgen. Die Sonne über den Wüsten liefert über Solarthermie
auch in der Nacht Strom, weil die Sonnenenergie in Salz und Öl
gespeichert wird, so kann heißes Wasser produziert und auch nachts
eine Dampfturbine betrieben werden, solange, bis die Sonne wieder
aufgeht. Die ganze Welt könnten wir mit sauberem Strom aus den
Wüsten versorgen.
Eine
[private] Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit) von Menschen soll es geben
wie die öffentliche bzw. betriebliche Insolvenz.
Hohe
Steuern auf Werbung sämtlicher Formen soll es geben.
Im
Leben der Menschen kommt es nicht nur einseitig auf wirtschaftliche
Aspekte an. Es kommt auf die Lebensqualität der Menschen an, also
eine gesunde Entwicklung auf kulturellem, religiösem,
wirtschaftlichem, sozialem und ökologischem Gebiet. Immer
mehr zu besitzen macht nicht mehr glücklicher. Viel wichtiger sind
Gesundheit, Beruf, stabile Beziehungen, Perspektiven und ein
Auskommen, verbunden mit dem Gefühl, zur Gesellschaft zu gehören
und nicht am unteren Rand zu strampeln.
Wenn
gesellschaftlicher Fortschritt nicht mehr automatisch an
Wirtschaftswachstum gekoppelt ist, sondern als wirkliche Verbesserung
der Lebensqualität begriffen wird, wird eine nachhaltige Entwicklung
unterstützt.
Gerecht wäre
es, allen Eltern einen gleich hohen Finanzsegen - zum Beispiel als
Erziehungsgehalt - zukommen zu lassen. Damit würde die selbst
erbrachte Erziehungsleistung gesellschaftliche Wertschätzung
erfahren, würde wirklich Wahl-Freiheit geschaffen. Das Vorhandensein
einer Erziehungsqualifikation sollte Vorbedingung einer staatlichen
Förderung sein!
Wenn
die armen Menschen in einem ländlich geprägten Entwicklungsland
passable Lebensbedingungen bekommen sollen und sich angemessen mit
Nahrung versorgen sollen, benötigen sie Zugang zu Boden. Eine echte
Bodenreform muss dem Landarbeiter auch Zugang zu Produktionsmitteln
wie landwirtschaftliche Geräte, faire Kredite, Wissen, aber auch zu
Märkten mit angemessenen Preisen sichern. Alle Bauern weltweit, die als
Bewohner eines Dorfes definiert sind, haben das Recht auf
gleichwertigen Zugang zu Boden. Es
soll ein weltweites Verbot geben von "Land Grabbing" [Land
aneignen], bei dem Land von armen Menschen angeeignet wird und die
Erträge des Landes nicht der eigenen Bevölkerung zugute kommt. Geraubtes
bzw. enteignetes Land, den Menschen [u. a. Bauern] genommen, muss
weltweit wieder zurück gegeben werden! Eine Politik, die darauf abzielt,
profitable und stabile [landwirtschaftliche] Preise zu sichern, ist
deshalb so entscheidend, weil sie unmittelbar die Einkommen der
Landwirte betrifft und damit deren Ernährungssicherung und die
Einhaltung ihres Rechts auf Nahrung. Durch hohe Einfuhrzölle lassen
sich subventionierte, billige Weltmarktpreise in den Griff bekommen.
Dadurch werden heimische Märkte geschützt und v. a. stabile
Binnenpreise erreicht. Der Ausbau der ländlichen Infrastrukturen
soll in armen Ländern gefördert werden.
Für
arme Staaten ist es unverzichtbar, u. a. Zölle zu erheben, um sich
gegen die negativen Auswirkungen der Globalisierung zu schützen.
Diese Gelder sind für arme Staaten besonders notwendig. Reiche
Staaten können u. a. auf Zölle ohne große Nachteile verzichten!
Bei
der Bekämpfung der Armut sollten sich Hilfsorganisationen anstelle
der kollektiven Allround-Zuständigkeit stärker auf die Lösung
konkreter Probleme in einzelnen Ländern konzentrieren. Jede
Hilfsorganisation sollte für Fortschritte bei der Bekämpfung ihres
konkreten Problems verantwortlich sein. Es soll ein System der
ständigen Rückmeldungen über den Erfolg oder Misserfolg bei der
Lösung konkreter Probleme geben. Wenn Hilfsorganisationen das Leben
der Armen wirklich verbessern möchten, ist der Mut gefragt,
zuzugeben, dass niemand alles auf einmal kann. Die Öffentlichkeit
der reichen Länder muss sich damit zufriedengeben, dass sie das
Leben der Armen in einzelnen Bereichen wirklich verbessert, in denen
Hilfsorganisationen etwas bewirken können.
Viele
gutherzige Menschen suchen nach Lösungen für die Probleme der Armen
in der Welt, und sie suchen oft näher an der Basis als die Experten
an der Spitze. Die Hilfsorganisationen müssen die Wirkung ihrer
Projekte auf die Armen mit den besten wissenschaftlichen Werkzeugen
und unter Einbezug außenstehender Bewertung bzw. Beurteilung
sorgfältig verfolgen. Den Politikern reicher Länder muss
begreiflich gemacht werden, dass die negative Bewertung bzw.
Beurteilung einer bestimmten Hilfsmaßnahme eine Chance darstellt,
dazuzulernen - nicht eine Ausrede, um die Entwicklungshilfe zu
kürzen.
Geldgeber
sollten auch kontinuierlich Geld für die Instandhaltung von Straßen,
für Schulbücher, Medikamente für Krankenhäuser und andere
laufende Kosten von Entwicklungsprojekten armer Länder
bereitstellen. Politisch funktionsuntüchtige Regierungen, die die
Instandhaltung vernachlässigen, können sich auf andere wichtige
Dinge konzentrieren.
Arme
Menschen sollen ermutigt werden, regelmäßig Geld für langfristige
Ziele zu sparen. Dieses Geld soll so angelegt werden, dass der Sparer
erst dann an das Geld herankommt, wenn die vereinbarte Sparsumme oder
die vereinbarte Sparzeit erreicht ist. Arme Menschen sollen ihr Geld
kostenlos anlegen dürfen. Die Geldanlage soll dabei eine faire
Verzinsung mit sich bringen und soll ohne Risiken sein.
Jeder
Geldanleger weltweit muss im Detail informiert werden, u. a. wo und
wie sein Geld tatsächlich angelegt wird. Hierzu sind verbindliche,
allgemein verständliche Standards einzuhalten, die leicht
überprüfbar sind.
Von
nun an ist Afrika ein wichtiger Spieler der wirtschaftlichen
Globalisierung. Die Bodenschätze Afrikas sind wichtig für die Welt.
Nun wächst der Kontinent mit über 5 Prozent jährlich, angetrieben
von einzelnen Ländern Afrikas, in denen die Wirtschaft boomt, wie u.
a. Nigeria und Südafrika. Viele Länder Afrikas wachsen nunmehr so
schnell, dass die Welt den Menschen in Afrika ihre Produkte verkaufen
kann und dass es sich nun sogar lohnt, Produkte in Afrika
herzustellen. Eine kaufkräftige Mittelschicht von inzwischen 300
Millionen Menschen ist bereits entstanden, jährlich kommen 5
Millionen dazu! Ein großer neuer Markt entsteht. Und das bedeutet
mehr Wohlstand, bessere Arbeit, mehr Krankenhäuser, mehr Schulen und
eine bessere Infrastruktur für die Afrikaner.
Die
Bürgerinnen und Bürger von Dörfern und Städten haben ein
Mitspracherecht bei allen wichtigen Entscheidungen, die sie
betreffen. So z. B. der Ausbau der Infrastruktur in der Region. Männer
und Frauen sind überall auf der Welt, u. a. im wirtschaftlichen und
sozialen Bereich, gleichberechtigt.
Eine
bezahlbare Wohnung bzw. menschenwürdiges Wohnen muss überall in
Deutschland [und weltweit] möglich sein. Der
Staat muss z. B. festlegen, dass Mieten sittenwidrig sind, die zu einer
Rendite führen, die mehr als 2 Prozent über dem Basis-Zinssatz
liegen. Um
breiteren Bevölkerungsschichten den Erwerb von Immobilieneigentum zu
ermöglichen, muss der Staat daher den Erwerb von selbst genutzten
Immobilien wesentlich stärker fördern. Es soll z. B. vom Staat eine
Bürgschaft für Bauherren geben, die kein Vermögen aufweisen
können.
Energie
aus Biomasse zu gewinnen erscheint dann als sinnvoll, wenn dafür
überwiegend Stoffe eingesetzt werden, die aus der nahen Umgebung
stammen und sonst weggeworfen würden, wie z. B. pflanzliche Abfälle
bzw. Holzabfälle. Besonders groß sind die Vorteile für die Umwelt
und den Menschen, wenn sowohl Strom als auch Wärme genutzt werden.
Eine
Alternative zur herkömmlichen Stromerzeugung stellt die
Kraft-Wärme-Kopplung durch Blockheizkraftwerke dar. Bei diesem
Stromerzeugungs-Verfahren wird die Abwärme genutzt, die in
herkömmlichen Kraftwerken verloren geht. Bei der
Kraft-Wärme-Kopplung ist eine kundennahe Erzeugung notwendig. Der
Gesamtwirkungsgrad einer Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage liegt bei 85
bis 95 Prozent, gegenüber 40 Prozent Wirkungsgrad bei fossilen
Kraftwerken! Die Kraft-Wärme-Kopplung stellt somit ein großes
Potenzial für die Gegenwart und Zukunft dar und sollte staatlich
gefördert werden.
Fossile
Energiequellen (wie z. B. Erdöl, Erdgas, Kohle und Atomenergie)
werden mit den Jahren immer weniger vorhanden sein. Daher werden die
Preise immer mehr steigen. Eine Alternative sind die erneuerbaren
Energiequellen, die umweltfreundlich, klimafreundlich und für den
Menschen gesundheitsfreundlich sind. Um erneuerbare Energie
entscheidend voran zu bringen, sind hohe Investitionen in Forschung
und Technik notwendig, so wie früher in fossile Energie investiert
wurde!
Man
braucht meistens keine Kläranlagen für die Haushalte. Kot und Urin dienen als Rohstoffe
[Nährstoffe], die in den Kreislauf der Natur zurückgeführt werden
können.
Passivhäuser
müssten zum Neubau-Standard gemacht werden, die über eine
ordentliche Isolierung verfügen. Durch Passivhäuser, die nicht viel
teurer als normale Häuser sind, kann sehr viel Energie eingespart
werden. Passivhäuser müssen finanziell gefördert werden. Altbauten
lassen sich ebenfalls auf den Passivhaus-Standard bringen. Bei
der Dämmung von Häusern ist es wichtig, dass die Luft zirkuliert
und u. a. kein Schimmel entsteht. Besonders wichtig ist häufiges
Lüften.
Genossenschaften
sind erfunden worden, um gemeinsam etwas zu erreichen, was der
einzelne - auf sich gestellt - niemals erreichen könnte.
Eine
Regionalwährung bindet die Kaufkraft an die Region, fördert die
Unternehmen vor Ort und stimuliert regionale Wirtschaftskreisläufe.
Die Regionalwährung bzw. Parallelwährung befördert den Absatz
regionaler Produkte und sichert Arbeitsplätze. Außerdem verkürzt
regionales Wirtschaften die Transportwege und mildert die
Abhängigkeit vom Wachstum.
Ehrenamtliche
Menschen bzw. Bürger und bezahlte Profis müssen Hand in Hand
arbeiten bzw. sich ergänzen, so z. B. bei der Hilfe für
demenzkranker Menschen. Für
junge Menschen beiderlei Geschlechts soll eine einjährige
Dienstpflicht eingeführt werden. Der Wehrdienst bleibt als eine
Wahlmöglichkeit bestehen, soweit die Bundeswehr Verwendung und
Stellen dafür hat. Das Haupteinsatzgebiet dieses Dienstes sollte
jedoch die soziale Arbeit sein. Nach
der Berufsphase können wir noch viele Jahre erwarten. In den ersten
zehn bis 20 Jahren sollten wir mit einem Teil der geschenkten Zeit
sozialen Nutzen stiften, und danach kommt die Phase, da wir selbst in
Anspruch nehmen, was jüngere Senioren ihrerseits an sozialer
Aktivität leisten. Geleistete Zeitgutschriften und deren Einlösung
müssen gesetzlich garantiert werden!
Der
Endverbraucher soll seine alten Produkte zurückgeben können an den
Verkäufer, der Verkäufer an den Großhändler und dieser an den
Hersteller. Der Hersteller hat dann die Möglichkeit, Teile des alten
Produktes bzw. deren Rohstoffe selber zu recyceln oder an seine
Lieferanten zurück zu geben, der diese dann recycelt.
Plastiktüten
weltweit sollen verboten werden. Dafür soll es Taschen geben, die mehrere
Jahre halten, z. B. aus Baumwolle. Der Verpackungshersteller muss
verpflichtet werden, die Inhaltsstoffe der Nahrungsmittelverpackung
anzugeben. Die Hersteller von Produkten, die u. a. Chemikalien bzw.
Plastik [Kunststoffe] enthalten, müssen deren Inhaltsstoffe angeben. Wenn
ein chemischer Stoff auch nur im Verdacht steht, für den Menschen
bzw. die Natur schädlich zu sein, soll er verboten werden. Es sollen
auch die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen chemischen
Stoffen untersucht werden. Man
muss verhindern, dass Plastik bzw. Plastikteile in Flüsse, Meere,
Ozeane und Seen gelangen. Es besteht die Gefahr, dass Plastik in
unsere menschliche Ernährung gerät und uns Menschen krank macht. Plastik
muss aus Umweltschutzgründen bzw. Naturschutzgründen weltweit viel
teurer werden durch eine hohe Plastiksteuer!
Plastik aus
Erdöl muss ersetzt werden durch Naturstoffe bzw. Biostoffe. Diese
zersetzen sich - je nach Verwendungszweck - in unterschiedlichen
Zeiten vollständig und werden von der Natur weiterverarbeitet.
Flugzeugabstürze,
Terrorangriffe, Erdbeben, menschliches und technisches Versagen
können zu großen Katastrophen an Atomkraftwerken führen und
dadurch würden u. a. große Gebiete für immer unbewohnbar bleiben.
Die Atombranche produziert jährlich riesige Mengen an Abfall, der
auch in Hunderttausenden von Jahren noch giftig und strahlend sein
wird, um die Menschheit zu bedrohen bzw. zu verseuchen. Statt
der Kernenergie bzw. Atomkraft muss man risikoärmere Technologien
favorisieren, v. a. die erneuerbare Energie-Technologien. Die
Eigentümer von Atomkraftwerken weltweit müssen sehr hohe Rücklagen
bilden und bei Störungen unbegrenzt haften! Bei
einer Atomkraftwerk-Katastrophe werden u. a. Flüsse und Seen
verseucht, wie z. B. der Bodensee in Süddeutschland, wo Millionen
Menschen ihr Trinkwasser beziehen! Man
muss die Gesetze zur Atomkraftnutzung weltweit nach sehr strengen
Maßstäben verschärfen. Die Sicherheit muss in jedem Fall vor
Profit-Interessen stehen! Alle Vorfälle in Atomkraftwerken,
Brennelementfabriken und Wiederaufbereitungsanlagen, egal ob große
oder kleine Vorfälle, müssen den Aufsichtsbehörden sofort und
automatisch übermittelt werden. Die Sicherheit von Atomkraftwerken
bzw. kerntechnischen Anlagen lässt sich erhöhen durch die Schaffung
eines Spezialisten-Teams, das für die Beherrschung gravierender
Störfälle trainiert ist. Ein solches Team aus hochqualifizierten
Sachverständigen muss in der Lage sein, notfalls auch mit kreativen
Maßnahmen ungewohnte Abweichungen vom Regelbetrieb in den Griff zu
bekommen. Atommüll und radioaktives Material in Zwischenlagern,
Endlagern und in Wiederaufbereitungsanlagen müssen noch viel besser
geschützt werden u. a. vor Terroranschlägen. Endlager für Atommüll
müssen jetzt und in Zukunft zugänglich sein u. a. für
Wartungsarbeiten.
Tourismus
weltweit soll immer da verboten werden, wo es wenig bzw. ein Mangel
an Wasser gibt. Tourismus
muss so gestaltet werden, dass die Natur bzw. die Umwelt in der
Gegenwart und in der Zukunft nicht darunter leidet. Die Natur bzw.
die Umwelt muss sogar ständig verbessert werden! Das Geld der
Touristen soll zum großen Teil den einheimischen Menschen und der
Natur bzw. der Umwelt zu Gute kommen. Unternehmen
mit hohem Wasserverbrauch dürfen sich nicht dort ansiedeln, wo es
Wasserknappheit gibt. In
Gegenden mit langfristigen Wasserproblemen dürfen keine Pflanzen
angebaut werden, die viel Wasser verbrauchen. Das gleiche gilt für
Tierhaltungen bzw. Nutztiere, die viel Wasser benötigen. Man
muss die Entnahme von Wasser aus nicht nachhaltigen Ressourcen
wesentlich verringern!
Das
Wasser, das aus Wasserentsalzungs-Anlagen gewonnen wird, muss vom
Preis her noch viel günstiger werden. Daher muss noch viel mehr
geforscht und in diese Technik investiert werden. Durch
Wasseraufbereitungs-Anlagen weltweit müssen u. a. Bakterien, Viren,
Chemikalien und Spuren von Medikamenten herausgefiltert bzw. entfernt
werden.
Bei einer
verbrauchsabhängigen Pauschalgebühr bezahlen wir für das Wasser,
das wir konsumieren - je mehr wir verbrauchen, desto mehr kostet es.
Eine auf Einsparung zielende Gebührenstaffelung setzt das
Preisniveau für die grundlegenden Bedürfnisse sehr niedrig an und
belastet den Mehrverbrauch stufenweise. Anders gesagt, das Wasser,
das wir aus lebensnotwendigen Gründen benötigen, ist billig;
verbrauchen wir aber mehr, zahlen wir auch mehr pro Maßeinheit, z.
B. für das Wasser von privaten Schwimmbecken oder für industriell
genutztem Wasser.
Das Recht auf
Wasser bedeutet nicht, dass u. a. Unternehmen Wasser verschmutzten.
Das gebrauchte Wasser muss so gereinigt sein, dass andere Lebewesen -
einschließlich Menschen - nicht zu Schaden kommen.
In
entlegenen Orten der Welt ohne Stromnetz können Leuchtdioden (LED)
mit Solar und Batterie eingesetzt werden. Kerzen oder Kerosin-Lampen
werden bisher eingesetzt, sind jedoch nicht nur teurer, sondern auch
schädlich für die Umwelt und die Gesundheit der Menschen. Das ganze
System der Leuchtdioden mit Solar und Batterie kann über einen
fairen Mikrokredit finanziert werden.
Werterhalt
von Produkten wird immer mehr unmöglich gemacht, indem die
Reparierbarkeit erschwert wird: Reparaturen von Produkten werden
durch schlechte Konstruktionen, überteuerte, nicht beziehbare oder
fehlende Ersatzteile, fehlende Schalt- und Konstruktionspläne,
fehlende Reparaturhilfen und Spezialwerkzeuge, verklebte oder
gesteckte Gehäuse erschwert, verteuert oder unmöglich gemacht.
Geplanter
Verschleiß ist die gezielte, durch die Hersteller nicht offengelegte
Reduzierung der ökonomischen Haltbarkeit von Produkten mit dem
Zweck, bei den Kunden vorzeitige Ersatzkäufe auszulösen. Es handelt
sich um eine verdeckte Produktverschlechterung, um unter der
Wahrnehmungsschwelle der Käufer eine verschleierte
Produktverteuerung durch die Hintertür durchzuführen! Geplanter
Verschleiß ist gesamtwirtschaftlich nicht nur deshalb schlecht, weil
Arbeitskraft, Fleiß, Intelligenz und Ressourcen sinnlos verschwendet
werden, sondern er schadet auch der Umwelt durch steigende Müllberge. Die
Qualität von Produkten muss mindestens gut sein zu einem fairen
Preis. Es dürfen keine teuren Zusatzkosten mit der Zeit entstehen.
Die Haltbarkeit von Produkten muss mindestens 20 Jahre betragen, die
Garantie grundsätzlich mindestens 10 Jahre!
Reparaturen
von Produkten weltweit müssen sich wieder lohnen. Kostbare Rohstoffe
dürfen nicht verschwendet werden. Die Steuern u. a. für Reparaturen
müssen drastisch gesenkt werden. Produkte müssen so hergestellt
werden, dass sie alle einfach und günstig repariert werden können.
Die Industrie
weltweit muss Ressourcen schonen, auf langfristige Produkte setzen
und recycelbare, schadstofffreie und bioabbaubare Kunststoffe
entwickeln.
Statt einzelne
Aspekte eines Produktes als umweltfreundlich zu entwickeln, ist es
wichtig, die ökologische Auswirkungen eines Produktes an allen
Punkten der Prozesskette und seinen gesamten Lebenszyklus hinweg zu
verbessern. Dazu zählt auch der Ausstoß von Kohlendioxid [CO2]
von der Geburt des Produktes bis zum Ende bzw. Recycling. Diese
ökologische Auswirkungen von Produkten muss dem Kunden transparent,
leicht verständlich und kostenlos über das Internet zur Verfügung
gestellt werden.
Wir
brauchen ein sehr strenges Produkthaftungsgesetz. Konzerne, die
fehlerhafte Produkte verkaufen mit der Folge, dass Menschen
geschädigt, verletzt oder gar getötet werden, müssen immens hoch
bestraft werden.
Verbraucher
sollen es künftig leichter haben, sich gegen Unternehmen zur Wehr zu
setzen. Verbraucherschutzverbände und andere Organisationen sollen
die Möglichkeit haben, in Sammelklagen im Namen vieler Betroffener
gegen Unternehmen zu klagen.
Kluge
Sozialpolitik kann sich auch im Städtebau, in Bebauungsplänen
widerspiegeln. Architekten sollen Häuser für mehrere Generationen
planen und bauen. Wenn so die Generationen sich räumlich näher
kommen, ist der Fürsorge für die Kinder, Erwachsenen und für die
Alten gleichermaßen gedient.
Es
besteht ein Recht auf Einzelzimmer - das eine Privatsphäre erst
ermöglicht - für Menschen, die in einer nicht selbst gewählten
Umgebung mit anderen Menschen zusammenleben müssen. Wenn Bewohner
Rückzugsmöglichkeiten haben, wenn sie über einen Bereich verfügen,
der ganz ihr eigener ist, dann werden manche Konflikte überflüssig
und viele Stressfaktoren - sowohl für die Bewohner wie für die
Betreuer - werden ausgeschaltet.
Multitasking
[mehrere Dinge gleichzeitig erledigen] beim Menschen ist nicht
effektiv. Die Multitasker, die ständig zwischen zwei oder mehr
Arbeiten hin- und herspringen, brauchen eineinhalb Mal so lang wie
die Strukturierten, die erst das eine und dann das andere taten.
Multitasking überfordert den Menschen und kann krank machen!
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